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Überprüfung des theoretischen Status der Abgrenzung von komplexen Wörtern und syntaktischen Phrasen anhand einer Analyse verbaler Bildungen des Deutschen im Übergangsbereich zwischen den beiden Komplexitätsstufen

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2007 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 40629153
 
Im Mittelpunkt der ersten Förderungsphase stand der Status der traditionellen Unterscheidung zwischen Wörtern einerseits und Phrasen, also Ausdrücken, die aus mehreren Wörtern bestehen, andererseits. Wir überprüften, wie die mit diesen Ausdrucksstufen assoziierten grammatischen Eigenschaften verteilt sind und ob angesichts der festgestellten Verteilungen die Unterscheidung zwischen Wörtern und Phrasen aufrecht erhalten werden kann. Als Datenbereich fungierten deutsche Verben im Übergangsbereich zwischen Wort und Phrase, vor allem Partikelverben, Inkorporationen und Rückbildungen. – Ergebnis war, dass die Daten so differenziert sind, dass die Wort-Phrasen-Unterscheidung (WPU) unter strengen methodischen Standards nicht zu halten ist. In der Literatur vorgeschlagene Strategien, an ihr festzuhalten, etwa die Aufspaltung des Wortbegriffs in spezifischere Begriffe (phonologisches Wort, graphematisches Wort, syntaktisches Wort usw.), führen zur inhaltlichen Entleerung der Unterscheidung und letztlich dazu, dass sie als Klassifikationsinstrument in der Grammatiktheorie überflüssig wird. In der zweiten Arbeitsphase wollen wir Alternativen zur WPU ausloten, die nicht die Nachteile der genannten Ausweichstrategien haben und neue Perspektiven auf die Erforschung der Eigenschaften eröffnen, die man bisher an der WPU festgemacht hat. Wir wollen die tatsächlich bestehenden komplexen Zusammenhänge zwischen diesen Eigenschaften ermitteln, die bisher durch die mit der WPU verbundene unhaltbare Annahme verdeckt wurden, die Eigenschaften stünden in simplen Kookkurrenz- oder Ausschlussbeziehungen. Hand in Hand damit soll allgemeineren theoretischen Fragen nachgegangen werden, wie der nach den Konsequenzen der Eliminierung der WPU für die Abgrenzung der auf ihrer Grundlage definierten grammatischen Teilgebiete. Besondere Aufmerksamkeit soll dabei der Phraseologie gelten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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