Überprüfung des theoretischen Status der Abgrenzung von komplexen Wörtern und syntaktischen Phrasen anhand einer Analyse verbaler Bildungen des Deutschen im Übergangsbereich zwischen den beiden Komplexitätsstufen
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Mit Hilfe von Korpusrecherchen und Informantenbefragungen untersuchte das Projekt komplexe Verben des Deutschen im Hinblick auf das Vorliegen grammatischer Eigenschaften, die üblicherweise mit der Unterscheidung von Wörtern und Phrasen in Zusammenhang gebracht werden. Es stellte sich heraus, dass es für die Kombination dieser Eigenschaften bei einzelnen Verben so viele verschiedene Möglichkeiten gibt, dass weder die traditionelle Wort-Phrasen-Unterscheidung noch verschiedene neuere Versionen dieser Unterscheidung einen geeigneten Klassifikationsrahmen bereitstellen. Damit gerät auch die auf der Wort-Phrasen-Unterscheidung beruhende gängige Einteilung der Grammatik in Syntax, Morphologie und Phraseologie ins Wanken. Die Projektergebnisse lassen den Schluss zu, dass dieser Einteilung allzu simple Vorstellungen über die Architektur von natürlichen Sprachsystemen zugrunde liegen.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
-
(2010): Quer zu den Feldern. Zur Topologie von Partikelverben. In: Linguistische Berichte 221, 37-60
Heine, A. / Jacobs, J. / Külpmann, R.
-
(2010): Wie viel Polylexikalität braucht ein Phraseologismus? In: Korhonen, J. / Mieder, W. / Piirainen, E. / Piñel, R. (Hg.): EUROPHRAS 2008. Beiträge zur internationalen Phraseologiekonferenz vom 13.–16.8.2008 in Helsinki, 11-18
Heine, A.
-
(2011): Grammatik ohne Wörter? In: Engelberg, S./Holler, A./Proost, K. (Hg.): Sprachliches Wissen zwischen Lexikon und Grammatik. Institut für Deutsche Sprache, Jahrbuch 2010. Berlin, New York: de Gruyter
Jacobs, J.