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Morphologisch komplexe Wörter im Niederländischen: Zur Rolle der Morphologie in Sprachproduktion und Sprachverstehen

Antragsteller Professor Dr. Ingo Plag, seit 12/2018
Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 273681275
 
In der ersten Phase der Forschergruppe wurde für das Englische gezeigt, dass im akustischen Signal Spuren der morphologischen Struktur eines Wortes enthalten sind. Das Ziel des vorliegenden Projekts ist es, mehr Informationen über die Rolle von Morphologie im Allgemeinen, und zu morpho-phonetischen Spuren im Speziellen, im Sprachsignal zu erbringen. Bisher wissen wir nur wenig darüber, warum und wie Sprecher morpho-phonetische Spuren produzieren, und wie Hörer komplexe Wörter, die mit oder ohne morpho-phonetische Spuren produziert wurden, verstehen. Dies hat zur Folge, dass wir derzeit keine umfassende Theorie morphologischer Verarbeitung ausarbeiten können.Das Projekt besteht aus zwei Teilprojekten. Im ersten Teilprojekt werden Korpus- und experimentelle Studien zu morpho-phonetischen Spuren in verschiedenen Registern durchgeführt. Es wird untersucht, ob, und falls ja, wie, morpho-phonetische Spuren die Sprachverarbeitung beeinflussen. Dieses Teilprojekt untersucht das Niederländische, um die Befunde zu morphologischen Effekten in der Sprachverarbeitung um eine weitere Sprache zu erweitern. Auf diese Weise wird das Projekt Informationen über die Ähnlichkeit dieser Effekte in verschiedenen Sprachen liefern. Das zweite Teilprojekt untersucht die Rolle von Morphologie beim Verstehen mündlicher Sprache, indem es untersucht welche Eigenschaften ein Computermodell, das das menschliche Hörverstehen simuliert, braucht, um die Verarbeitung von morphologisch komplexen Wörtern gut zu simulieren. Das Projekt konzentriert sich dabei auf die Computermodelle DIANA und Naïve Discriminative Learning, die zwei sehr verschiedene Arten von Modellen darstellen. Ziel ist die Simulation des Verhaltens menschlicher Hörer, wie sie in verschiedenen bereits existierenden Datensätzen zum Sprachverstehen dokumentiert sind.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Internationaler Bezug Kanada, USA
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner Professorin Susanne Gahl, Ph.D.; Professor Dr. Benjamin Tucker
Ehemalige Antragstellerin Professorin Dr. Mirjam Ernestus, Ph.D., bis 11/2018
 
 

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