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Individuelle Gabe unmarkierter Antikörper vor Dosimetrie und Therapie mit offenen Radionukliden: Entwicklung eines mathematischen Modells

Fachliche Zuordnung Medizinische Physik, Biomedizinische Technik
Förderung Förderung von 2007 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 40833033
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Therapie mit radioaktiv markierten Antikörpern (Radioimmuntherapie) bietet die Möglichkeit Tumorgewebe selektiv zu bestrahlen. Im Fall der Therapie mit radioaktiv markierten Antikörpern wurde eine deutlich verbesserte Verteilung der absorbierten Strahlungsdosis bei zusätzlicher Gabe von unmarkiertem Antikörper nachgewiesen. Ziel der hier geförderten Untersuchungen war die Optimierung der Radioimmuntherapie durch den Zuschnitt der Therapie auf den einzelnen Patienten. Dieser individuelle Zuschnitt erfolgte mittels der Entwicklung und Validierung physiologisch basierter pharmakokinetischer (PBPK) Modelle. Vor der Applikation der radioaktiv markierten Antikörper erfolgt oft eine individuelle Messung der organbezogenen Biokinetik der Antikörper. Diese Messdaten, welche die individuellen Gegebenheiten im einzelnen Patienten beschreiben, können dafür verwendet werden die patientenindividuellen Modellparameter eines geeigneten physiologisch basierten pharmakokinetischen (PBPK) Modells zu bestimmen. Basierend auf diesen individuellen Parametern kann dann wiederum die Therapie optimiert werden, z.B. durch den Einsatz der optimalen Menge des unmarkierten Antikörpers für den jeweiligen Patienten. Im Rahmen dieser von der DFG geförderten Sachbeihilfe wurden deshalb verschiedene solche Modelle auf ihre Eignung untersucht und das am besten geeignete ausgewählt. Diese Auswahl erfolgte datenbasiert, d.h. die Modellvorhersagen wurden mit entsprechend erhobenen Messdaten im jeweils gleichen Patienten verglichen und bewertet/validiert. Am Beispiel des Einsatzes der Radioimmuntherapie bei der Leukämie-Therapie konnte mit einem solchen Modell die Therapie deutlich verbessert werden, indem – durch optimale Wahl des vorab gegebenen unmarkierten Antikörpers – die Strahlendosis in der Leber deutlich reduziert werden konnte (Faktor 1.3 bis 6.2 in den einzelnen Patienten). Diese große Variabilität belegt zudem die Notwendigkeit einer individuell zugeschnittenen Therapie.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Comparing time activity curves using the Akaike information criterion. Phys Med Biol 2009; 54: N501-N7
    Kletting P, Kull T, Reske SN, Glatting G
  • Potential of optimal preloading in anti-CD20 antibody radioimmunotherapy: An investigation based on pharmacokinetic modeling. Cancer Biother Radiopharm 2010; 25: 279-87
    Kletting P, Meyer C, Reske SN, Glatting G
  • Radioimmunotherapy with anti-CD66 antibody: Improving the biodistribution using a physiologically based pharmacokinetic model. J Nucl Med 2010; 51: 484-91
    Kletting P, Kull T, Bunjes D, Mahren B, Luster M, Reske SN, Glatting G
  • Analysing saturable antibody binding based on serum data and pharmacokinetic modelling. Phys Med Biol 2011; 56: 73-86
    Kletting P, Kiryakos H, Reske SN, Glatting G
  • Optimal preloading in radioimmunotherapy with anti-CD45 antibody. Med Phys 2011; 38: 2572-8
    Kletting P, Bunjes D, Luster M, Reske SN, Glatting G
  • Differences in predicted and actually absorbed doses in peptide receptor radionuclide therapy. Med Phys 2012; 39: 5708-17
    Kletting P, Müller B, Erentok B, Schmaljohann J, Behrendt FF, Reske SN, Mottaghy FM, Glatting G
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1118/1.4747266)
 
 

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