Registers of Karlsruhe and Mannheim - Historical sources concerning the center and periphery oft two former residences
Final Report Abstract
Die Digitalisierung von insgesamt mehr als 3.000 Amtsbüchern der Stadtarchive in Karlsruhe und Mannheim sowie deren künftige Bereitstellung über lokale und onlinebasierte Archivdatenbanken und -portale stellt einen großen Mehrwert für verschiedenste Disziplinen der Geschichtswissenschaft dar. Seien es Fremdenbücher, die Aufschluss über lokale Wirtschaftsnetzwerke oder Material für vergleichende stadthistorische Studien liefern, seien es Bürgerbücher mit der Möglichkeit, Rückschlüsse auf die soziale Stratigraphie der Stadtgesellschaft in der frühen Neuzeit zu ziehen oder seien es Protokollbücher zu Sühneverfahren, die kulturgeschichtliche Einblicke in die Sorgen und Nöte sämtlicher Bevölkerungskreise gewähren - die Amtsbücher sind einzigartige historische Zeugnisse zweier ehemaliger badischer Residenzen mit einer ähnlichen Entwicklung. Mit den darin enthaltenen Informationen lassen sich zudem zahlreiche Fragen zum Beziehungsgeflecht zwischen den Städten und ihrem jeweiligen Umland beantworten. Im Projektzeitraum sind mehr als zwei Millionen Scans entstanden (Karlsruhe: ca. 1,7 Mio. Einzelscans; Mannheim: ca. 500.000 Einzelscans), die nun nach und nach mit den Metadaten in den Archivdatenbanken der beiden Archive verknüpft und voraussichtlich bis Ende des laufenden Jahres über Internetportale einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden sollen. In Karlsruhe handelt es sich um findbuch.net, während in Mannheim ScopeQuery verwendet wird. Beide Institutionen nutzen den DFG-Viewer zur Präsentation ihrer Digitalisate. Die Bestände sind in Karlsruhe in die Tektonikbereiche 3/B - Amtsbücher und 5/Vororte, in Mannheim unter A - Amtsbücher eingebettet. Darüber hinaus werden die Digitalisate von den beiden Archiven an das Archivportal D sowie die Deutsche Digitale Bibliothek übermittelt. Der bei Antragstellung geplante Zeitraum von drei Jahren musste aufgrund der weltweiten Covid-19-Pandemie um ein halbes Jahr verlängert werden. Aus demselben Grund konnten öffentliche Veranstaltungen wissenschaftlicher Art (Seminar, Kolloquium) nicht durchgeführt werden. Dennoch hatte das Projekt ein großes Medienecho zur Folge und soll auch weiterhin beworben werden. Neben der Digitalisierung und Bereitstellung der wertvollen Quellen zur Stadtgeschichte gab das DFG-Projekt auch einen Impuls zur Überführung von in städtischen Ortsverwaltungen lagerndem Archivgut. Die Amtsbücher der Ortsverwaltung Neureut verblieben nach der Digitalisierung im Stadtarchiv, was bisher drei weitere Ortsverwaltungen dazu bewog, ihre gesamten Bestände an das Stadtarchiv abzugeben. Hier zeigte u.a. ein umfangreicher Schimmelbefall der Wolfartsweierer Quellen, wie dringlich eine fachgerechte, zentrale Lagerung geboten ist.
