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Globale Gletschermassenbilanzvorhersagen auf saisonalen und dekadischen Zeitskalen (GLISSADE)
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Kristian Förster
Fachliche Zuordnung
Hydrogeologie, Hydrologie, Limnologie, Siedlungswasserwirtschaft, Wasserchemie, Integrierte Wasserressourcen-Bewirtschaftung
Förderung
Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 416069075
Gletscher stellen als Wasserspeicher einen wichtigen Beitrag zur Wasserversorgung in vielen Regionen der Erde dar. Das klimawandelbedingte Abschmelzen der Gletscher ändert die regionale Wasserverfügbarkeit in vergletscherten Einzugsgebieten und trägt zum globalen Anstieg des Meeresspiegels bei. Ziel des Projekts ist es, zu untersuchen, inwieweit sich Massenbilanzänderungen von Gletschern, also der Netto-Gewinn bzw. Verlust an Eis und Schnee, auf saisonalen (Vorhersagezeitraum von 6 Monaten) und dekadischen (mehrere Jahre im Voraus) Zeitskalen vorhersagen lassen. Dazu werden retrospektive Vorhersagen, das heißt Vorhersagen mit neuesten gekoppelten Atmosphäre-Ozean-Klimamodellen (CFSv2, GloSea5, DePreSys) unter Annahme realistischer Anfangszustände für vergangene Zeiträume als Eingangsdaten für ein globales prozessbasiertes Gletschermodell mit Eisdynamik (OGGM) genutzt, um retrospektive saisonale und dekadische Gletschervorhersagen durchzuführen. Dieser Ansatz ermöglicht es, Vorhersagen und Beobachtungsdaten (z.B. Massenbilanzen und Längenänderungen der Gletscher) auf der saisonalen und dekadischen Zeitskala direkt zu vergleichen. Daher kann die Güte der Vorhersagbarkeit sehr detailliert für Gletscher in verschiedenen Klimazonen der Erde untersucht und in Bezug zu Zirkulationsmustern im Klimasystem gesetzt werden. Somit liefert das Projekt einen wichtigen Beitrag für zukünftige Gletschervorhersagesysteme, welche zur Vorhersage der Wasserverfügbarkeit und des Meeresspiegelanstiegs eingesetzt werden können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Großbritannien, Österreich
Mitverantwortlich
Professor Dr. Ben Marzeion
Kooperationspartner
Professor Dr. Fabien Maussion; Professor Dr. Adam Scaife