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Climate Finance: Was ist der Einfluss von Klimawandel auf die Bewertung von Finanztiteln?

Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 416567127
 
Der Einfluss von Klimaveränderung auf die Realwirtschaft kann schwerwiegende Folgen haben und ist bereits intensiv in sogenannten Integrated Assessment Modellen (IAM) untersucht worden. Bislang gibt es jedoch wenig Forschungsarbeiten bzgl. des Einflusses von Klimaveränderung auf Finanzmärkte. Insbesondere bleibt es häufig offen, wie sich finanzwirtschaftliche Kenngrößen (z.B. Aktienrenditen, Zinsniveau, antizyklische Sharpe Ratios) in Modellen mit realistischer Beschreibung von (unzureichenden) Maßnahmen zur Vermeidung von Klimaveränderung erklären lassen. Wenn ein eventueller Zusammenhang unberücksichtigt bleibt, ist es allerdings fragwürdig, ob in solchen Modellen verlässlich Prognosen des Effekts von Klimaveränderung auf Finanzmärkte möglich sind. Dies kann jedoch schwerwiegende gesamtwirtschaftliche Folgen haben, da moderne Volkswirtschaften auf gut funktionierende Finanzmärkte angewiesen sind. Unser Projekt möchte diese Lücke füllen und Modelle untersuchen, die sowohl die Koordinationsprobleme bei der Bewältung des Klimawandels berücksichtigen und gleichzeitig die oben beschriebenen Phänomene auf Finanzmärkten erklären können.Der Ausgangspunkt unseres Forschungsprojektes ist ein Long-run Risk Modell, in dem ein repräsentativer Agent CO2-Emissionen reduzieren kann, wenn er Vermeidungskosten in Kauf nimmt. Ein solcher Agent spielt die Rolle eines zentralen Planers, der eine global optimale Politik implementiert. Dieses Modell dient als Benchmark und ignoriert in der Realität auftretende Koordinationsprobleme (z.B. Paris Agreement). Deshalb ist es ein zentrales Anliegen unseres Projektes, diese Probleme sowohl innerhalb eines Landes als auch zwischen Ländern zu berücksichtigen. In der Praxis verhindern gerade Koordinationsprobleme die Implementierung von effektiven Maßnahmen gegen Klimawandel. Wir betrachten daher Modelle mit endogener Klimaveränderung und mehreren Agenten, die jeweils aktive Maßnahmen gegen CO2-Ausstoß ergreifen können. Da alle Agenten von den Maßnahmen des jeweils anderen profitieren, resultieren signifikante Free-Rider Probleme. Die Modelle werden in der Lage sein, gleichzeitig unzureichende Klimapolitiken und finanzwirtschaftliche Kenngrößen zu erklären. Weiterhin werden die Modelle Vorhersagen über den Einfluss von Klimaveränderung auf Finanzmärkte erlauben. Hierbei berücksichtigen wir ebenfalls die heterogenen Effekte auf verschiedene Länder, die mehr oder weniger vom Klimawandel betroffen sind.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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