Simulationspatienten in Training und Supervision zur Evaluation psychotherapeutischer Kompetenzen
Zusammenfassung der Projektergebnisse
In dem Forschungsprojekt wurde die Bedeutung verschiedener Trainingsmaßnahmen zur Förderung psychotherapeutischer Kompetenzen bei angehenden Psychotherapeut:innen untersucht. In der ersten Phase des Projekts wurden Grundlagen für Experimente zum Vergleich verschiedener Trainingsmethoden geschaffen. Dazu gehörten die Entwicklung und Validierung von Ratinginstrumenten zur Erfassung klinischer Gesprächsführungstechniken und zur Einschätzung der Authentizität von Simulationspatient:innen (SP), von Instrumenten zur Messung klinischen Wissens, sowie von standardisierten Rollenspielen. Es wurde gezeigt, dass die Darstellung von psychischen Störungen in Rollenspielen authentisch erfolgen und nicht vom Verhalten „echter“ Patient:innen unterschieden werden kann. Dies stellt eine wichtige Voraussetzung für die Generalisierbarkeit von Trainingsstudien unter experimentellen Bedingungen dar. In der zweiten Projektphase wurden zwei experimentelle Studien zur Förderung psychotherapeutischer Kompetenzen durchgeführt. In beiden Experimenten wurden Studierende der Psychologie in Methoden der Kognitiven Verhaltenstherapie zur Behandlung depressiver Störungen trainiert. Ein Fokus lag hierbei auf Methoden der kognitiven Umstrukturierung und dem Aufbau von Aktivitäten. Die Anwendung der therapeutischen Techniken und die Messung der Kompetenzen erfolgte in standardisierten Rollenspielen. Im ersten Experiment wurde die Bedeutung von Modelllernen für den Trainingserfolg bei 69 Studierenden der Psychologie untersucht. Hierzu wurde eine Trainingsbedingung, in der ein Therapeut modellhaft in einem Video die Anwendung der kognitiven Umstrukturierung bzw. des Aktivitätenaufbaus zeigte (Experimentalbedingung), mit einer Kontrollbedingung (Lesen eines entsprechenden Fachtextes) verglichen. Teilnehmer:innen in der Experimentalbedingung erzielten einen deutlicheren Zuwachs an unabhängig eingeschätzten, therapeutischen Kompetenzen als Teilnehmer:innen, die nur den Fachtext gelesen hatten. Diese Ergebnisse geben wichtige Hinweise für die Bedeutung von Modelllernen zur Förderung psychotherapeutischer Fähigkeiten. Im zweiten Experiment wurden zwei Supervisionsformate miteinander verglichen. Hierbei erhielten 70 Studierende der Psychologie eine Supervision, die entweder auf ihrem verbalen Bericht oder auf der Videoaufzeichnung der simulierten Therapiesitzung basierte. Mit dieser Versuchsanordnung wurde dem Sachverhalt Rechnung getragen, dass im Rahmen der psychotherapeutischen Ausbildung in Supervisionen häufig kein Videomaterial berücksichtigt wird. Erste Auswertungen weisen darauf hin, dass beide Supervisionsformate zu einer vergleichbaren Zunahme psychotherapeutischer Kompetenzen führen. Es zeigen sich jedoch auch Hinweise dafür, dass Supervisor:innen die Kompetenzen der Supervisand:innen besser einschätzen konnten, wenn die Supervision auf einer Videoaufzeichnung basierte. Dies kann als ein zentraler Vorteil der videobasierten Supervision gewertet werden.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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Simulated patients in training and supervision. Springer Science and Business Media LLC.
Kühne, Franziska
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Can Psychotherapy Trainees Distinguish Standardized Patients From Real Patients?. Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie, 49(3), 182-190.
Ay-Bryson, Destina Sevde; Weck, Florian; Heinze, Peter Eric; Lang, Thomas & Kühne, Franziska
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Einsatz standardisierter Patienten im Psychologiestudium: Von der Forschung in die Praxis. Verhaltenstherapie, 31(2), 152-160.
Kühne, Franziska; Maaß, Ulrike & Weck, Florian
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Standardized patients in psychotherapy training and clinical supervision: study protocol for a randomized controlled trial. Trials, 21(1).
Kühne, Franziska; Heinze, Peter Eric & Weck, Florian
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Development of a Scale for Assessing Basic Psychotherapeutic Skills. Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie, 50(3-4), 116-132.
Kühne, Franziska; Heinze, Peter Eric; Ay-Bryson, Destina Sevde; Maaß, Ulrike & Weck, Florian
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Ist der Einsatz simulierter Patient_innen zum Erwerb psychotherapeutischer Fertigkeiten praktikabel?. Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie, 50(3-4), 179-196.
Kühne, Franziska; Maaß, Ulrike; Stephan, Isabell & Weck, Florian
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Simulationspatient_innen in Forschung undLehre. Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie, 50(3-4), 113-115.
Kühne, Franziska & Weck, Florian
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Can simulated patient encounters appear authentic? Development and pilot results of a rating instrument based on the portrayal of depressive patients.. Training and Education in Professional Psychology, 16(1), 20-27.
Ay-Bryson, Destina Sevde; Weck, Florian & Kühne, Franziska
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Modeling in psychotherapy training: A randomized controlled proof-of-concept trial.. Journal of Consulting and Clinical Psychology, 90(12), 950-956.
Kühne, Franziska; Heinze, Peter Eric; Maaß, Ulrike & Weck, Florian
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The concise measurement of clinical communication skills: Validation of a short scale. Frontiers in Psychiatry, 13.
Maaß, Ulrike; Kühne, Franziska; Heinze, Peter Eric; Ay-Bryson, Destina Sevde & Weck, Florian
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Can students in simulation portray a psychotherapy patient authentically with a detailed role-script? Results of a randomized-controlled study.. Training and Education in Professional Psychology, 17(1), 89-97.
Ay-Bryson, Destina Sevde; Weck, Florian & Kühne, Franziska
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The relation between knowledge and skills assessments in psychotherapy training: Secondary analysis of a randomized controlled trial.. Training and Education in Professional Psychology, 18(2), 162-167.
Heinze, Peter Eric; Weck, Florian; Maaß, Ulrike & Kühne, Franziska
