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Die Genomik des steroidresistenten nephrotischen Syndroms und rezidivierender Formen

Antragstellerinnen / Antragsteller Dr. Janine Altmüller; Privatdozent Dr. Bodo Beck
Fachliche Zuordnung Nephrologie
Humangenetik
Förderung Förderung von 2019 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 418039699
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die genaue Aufklärung der genetischen Basis von isolierten oder komplexen (Erkrankungen die nicht ausschließlich die Niere, sondern auch weitere Organsysteme betreffen Nierenerkrankungen ist für einen nicht unwesentlichen Anteil von pädiatrischen Patienten aber für einen relevanten Anteil an erwachsenen Patienten bereits heute möglich. Neue Verfahren der DNA-Analyse wie die sog. longread Sequenzierverfahren die mitunter Leselängen von mehreren zehntausend DNA-Basen an einem Stück erlauben, machen eine Besserung Erfassung struktureller krankheitsrelevanter DNA-Veränderungen möglich und erhöhen so weiter die Rate an erfassbaren genetischen Erkrankungen. Die definierte molekulare Diagnosestellung kann bereits jetzt zur besseren (symptomatischen) Behandlung der Nierenerkrankung beigetragen und mitunter lebenslang vor Notwendigkeit einer Dialysetherapie bewahren. Außerdem ist so die Erfassung und ggf. rechtzeitige Behandlung weiterer Familienmitglieder mittels genetischer Untersuchungen schnell und effizient möglich, dies ist insbesondere in der Kinderheilkunde bei frühmanifesten schweren Nierenfunktionsstörung und Option der Lebendspende durch ein Elternteil aber auch in vielen Konstellationen im Bereich der Erwachsenen-Nephrologie von großer Bedeutung. Genomische Methoden lassen sich aber nicht nur sinnvoll für die Diagnose von Erkrankungen einsetzen, die Abgabe von zellfreier DNA in den Blutstrom (und andere Körperflüssigkeiten wie Urin) erlaubt auch die Nutzung von DNA als Biomarker für Nierenerkrankungen. Patienten die ein bestimmtes Muster an zellfreier DNA aus Nierengewebe im Blutstrom mit hohem Risiko für eine akute Nierenschädigung aufweisen, könnten so in Zukunft durch eine simple Blutabnahme kontinuierlich überwacht direkt erfasst und möglichst vorbeugend behandelt werden. Erkenntnisse und Erfahrungen die wir aus der Ursachenabklärung, Identifikation und Behandlung (seltener) genetischer Nierenerkrankungen gewinnen erlauben in Zukunft nicht nur eine gezielter Behandlung dieser Erkrankungen, sondern lassen auch auf andere, häufigere Formen chronischer Nierenerkrankungen übertragen und können so einer deutlich größeren Gruppe an Patienten zugutekommen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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