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Stellenwert der kardialen Magnetresonanztomographie in der Früherkennung und im Therapiemonitoring der myokardialen Kardiotoxizität unter Chemotherapie

Antragsteller Dr. Christian Houbois
Fachliche Zuordnung Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Strahlenbiologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 419344766
 
Das Mammakarzinom ist die häufigste maligne Erkrankung der Frau mit einer 5-JÜR von ca. 90%. Trotz Früherkennung ist die Überlebensprognose bei einer zusätzlichen Überexpression des HER2/neu Rezeptors (in 15–20%) deutlich reduziert (5-JÜR 80%). Die Aufgrund der veränderten Tumorbiologie verabreichte Antrazyklin/Trastuzumab (monoklonarer Antikörper) Kombinationstherapie bringt jedoch ein erhöhtes Kardiotoxititätsrisiko mit sich.Die Überwachung der linksventrikulären (LV) Funktion während/nach Therapie ist bei diesen Patientinnen vor großer Bedeutung um Funktionsstörungen frühzeitig zu erkennen und therapeutische Maßnahmen zum Schutz vor Langzeitschäden (z.B. Herzinsuffizienz) einzuleiten. Diese Kontrolle erfolgt meist mittels Radionuklidventrikulographie (MUGA) und Echokardiographie (Echo); beides Verfahren die auf die globale Ventrikelfunktion fokussieren jedoch nicht auf direkte Veränderungen des Myokards.Die kardiale MRT ermöglicht neben der genauen Bestimmung der Ventrikelfunktion eine nicht-invasive Gewebediagnostik zur Erkennung von Frühveränderungen wie z.B. Ödem oder Fibrose. Neben bereits etablierten Techniken stehen hier vor allem neue Methoden der quantitativen T1-/ T2-Zeitbestimmung (T1/T2 Mapping) im Vordergrund. Darüberhinaus ist die MRT dem Echo hinsichtlich der regionalen Myokardfunktion/-deformation (Strain) durch niedrigere Untersucherunabhängigkeit und höherer Reproduzierbarkeit deutlich überlegen. Der Stellenwert dieser MR Methoden in der Frühdiagnostik der Kardiotoxizität unter Antrazyklin/Trastuzumab Therapie und der Vermeidung möglicher Spätfolgen, ist Gegenstand der wissenschaftlichen Projekte in diesem Antrag. Hierzu ist ein einjährigen Aufenthalt des Antragsteller am Department of Medical Imaging des University Health Network/ Peter Munk Cardiac Centre an der University of Toronto (Kanada) geplant. Mit der EMBRACE-MRI (clincialtrial.gov: NCT02306538) Studie wird dort eines der umfangreichsten Projekte zum Thema Kardiotoxizität und MRT durchgeführt. Die Studienpopulation umfasst 150 Patientinnen mit HER2/neu+ Tumor unter Antrazyklin/Trastuzumab Therapie; neben zahlreichen Laborparametern erfolgen engmaschige Untersuchungen mit Echo und MRT (-1,3,6,9,15,24 Monate nach Beginn der Therapie).Das Arbeitsprogramm beinhaltet die Auswertung/Analyse dieser MRT Untersuchungen hinsichtlich qualitativer/quantitativer Parameter wie Late Gadolinium Enhancement (LGE), Strain, T1/T2 Mapping, ECV (Extracellular Volume Fraction) in der Vorhersage der Kardiotoxizität.Die Studie ermöglicht einen umfangreichen Einblick in die Problematik der Kardiotoxizität; basierend auf den Ergebnissen ergibt sich die Hoffnung der Etablierung quantitativer bildgebender Biomarker in der Früherkennung der Kardiotoxizität.Die erlernte Expertise dient der Planung/Fortführung verschiedener Kardioonkologie-Projekte mit Stärkung der onkologischen Expertise der Uniklinik Köln und des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Kanada
 
 

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