Detailseite
Projekt Druckansicht

Untersuchungen zur Pathogenität der IgA-Autoantikörper bei Pemphigoid Erkrankungen

Fachliche Zuordnung Dermatologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 424656607
 
Pemphigoiderkrankungen (PE) sind prototypische, organspezifische Autoimmunerkrankungen. Sie sind durch Autoantikörper gegen Strukturproteine der dermo-epidermalen Junktionszone gekennzeichnet. Nach IgG ist IgA der häufigste Isotyp, dem Autoantikörper bei Pemphigoidpatienten angehören. In einigen Patienten ist IgA auch der einzige Isotyp, für den Autoantikörper nachgewiesen werden können. Anders als bei IgG-Autoantikörpern ist die pathogenetische Bedeutung der IgA-Autoantikörper bisher nicht überzeugend in-vivo, speziell in Mäusen demonstriert worden. Das Hauptproblem hierfür ist vorwiegend, dass es in Mäusen keinen Rezeptor für IgA gibt, der dem Fc alpha RI auf Entzündungszellen beim Menschen entspricht. Aufbauend auf früheren Arbeiten an in-vitro- und ex-vivo-Pemphigoidmodellen mit aufgereinigten und rekombinanten Autoantikörpern beantragen wir hier ein Projekt, bei dem wir ein in-vivo-Modell in Mäusen entwickeln, welches die klinischen Eigenschaften von IgA-vermittelten blasenbildenden Autoimmunerkrankungen nachstellt. Ein solches Modell ist grundlegend für die zukünftige Forschung an IgA-autoantikörpervermittelten Erkrankungen und öffnet den Zugang zu einer Vielzahl an wissenschaftlichen Fragestellungen. Innerhalb dieses Antrages werden wir die folgenden individuellen Hypothesen bzw. Fragestellungen bearbeiten: (i) die Bindung von IgA-Autoantikörpern an Keratinozyten induziert die Freisetzung von proentzündlichen Botenstoffen; (ii) der Transfer von rekombinanten und aufgereinigten IgA-Autoantikörpern in Fc alpha RI-transgene bzw. humanisierte Mäuse führt zu Entzündung und Blasenbildung; (iii) die Induktion der Blasenbildung ist abhängig von der Freisetzung von proentzündlichen Botenstoffen; und (iv) die durch den Transfer von IgA-Autoantikörpern hervorgerufene Blasenbildung lässt sich durch Behandlungen, die auch bei Patienten verwendet werden, beeinflussen. Das letztendliche Ziel dieses Antrages ist es, die Behandlungsoptionen bei Patienten mit IgA-vermittelten Pemphigoiderkrankungen zu verbessern. Die Bestätigung von IgA-Autoantikörpern als das Primum movens der Pathogenese in IgA-vermittelten Pemphigoiderkrankungen ist grundlegend für die Entwicklung von spezifischen diagnostischen und therapeutischen Methoden, wie neue ELISA-Systeme und IgA-spezifische Immunaphereseverfahren. Diese Entwicklungen werden auch für Patienten mit anderen IgA-vermittelten Autoimmunerkrankungen hilfreich sein, da die pathogenetischen Mechanismen vielfach denen von Pemphigoiderkrankungen ähneln.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung