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Assoziation zwischen Gallensteinleiden und Risiko sessilen serratierten Adenomen / Polypen (SSA / P).

Fachliche Zuordnung Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Allgemein- und Viszeralchirurgie
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 426308975
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Der Zusammenhang zwischen Gallensteinleiden und kolorektales Karzinom (CRC) wurde in vielen kleinen Studien untersucht und es besteht Unklarheit bezüglich einer eventuellen kausalen Verbindung. Auf der Basis der CRC-Entstehung aus Polypen wurde die Assoziation zwischen Gallensteinen und Polypen im Rahmen einer prospektiven Studie mit Daten von 133,721 Teilnehmer aus Langzeitkohorten untersucht. Ein Zusammenhang zwischen diagnostizierten Gallensteinen, den Zustand nach Cholezystektomie oder eine Kombination dieser Erkrankungen und unterschiedlichen Polypen konnte nicht festgestellt werden. Analysen Anhand der Lokalisation und dem histologischen Subtyp der Kolonpolypen ergaben ebenfalls eine fehlende Assoziation. Eine aktualisierte umfangreiche systematische Literaturübersichtsarbeit bestätigte allerdings eine Assoziation zwischen Gallensteinen und Cholezystektomie und CRC. Ein weiterer Fokuspunkt des Forschungsaufenthaltes war die Prävention des kolorektalen Karzinoms nach Polypektomie. Ich habe eine prospektive Studie durchgeführt, um die Risikofaktoren für CRC anhand von realen Daten aus einem großen integrierten Gesundheitssystem umfassend zu charakterisieren. Die histologischen Merkmale der entfernten Polypen, die Zeit nach Polypektomie, Patientencharakteristika und die Überwachungskoloskopie wurden als Einflussfaktoren analysiert. Wir konnten ein erhöhtes Risiko für kolorektales Karzinom bei Patienten, bei welchen Hochrisiko-Adenome und serratierte Polypen entfernt wurden, insbesondere innerhalb der ersten drei Jahre nach der Entfernung nachweisen. Im Gegensatz dazu wurde bei Patienten mit nicht-fortgeschrittenen Läsionen keine Risikoerhöhung festgestellt. Patientenmerkmale wie Alter und Geschlecht sowie die Qualität der Koloskopie zeigten einen Zusammenhang mit diesen Risiken. Darüber hinaus schien die Durchführung von Überwachungskoloskopien das erhöhte Darmkrebsrisiko bei Hochrisikopolypen abzuschwächen. Unsere Ergebnisse unterstützen die aktuellen Empfehlungen zur Überwachungskoloskopie und unterstreichen die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen zur Risikostratifizierung für die Überwachung nach Polypektomie. Während des Postdoctoral Research Fellowships kam es zum Beginn der COVID-19 Pandemie. Rückblickend konnten angestrebte Untersuchungen zur translationalen Abklärung der kausalen Zusammenhänge nicht vollständig durchgeführt werden. Eine spannende Entwicklung waren die eröffneten Chancen zur epidemiologischen Weiterbildung und Erwerb von Kenntnissen im Bereich der Biostatistik. Ferner ergaben sich die Gelegenheit zur interdisziplinären Kollaboration und Vorstellung eigenen Forschungsergebnissen auf Kongressen und virtuellen Veranstaltungen und die Beförderung zum Mitglied der Forschungsfakultät der Harvard School of Public Health.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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