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Charakterisierung von Patienten mit einer akuten Herzinsuffizienz zur Optimierung klinischer Studien

Antragsteller Dr. Benedikt Schrage
Fachliche Zuordnung Kardiologie, Angiologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 426451121
 
Die akute Herzinsuffizienz ist eine schwerwiegende Erkrankung welche mit häufigen Hospitalisierungen und hohen Kosten für das Gesundheitswesen einhergeht – betroffene Patienten müssen in 25% der Fälle innerhalb eines Monats nach der Krankenhausentlassung erneut hospitalisiert werden und haben ein 30%iges Risiko innerhalb eines Jahres zu versterben. Trotz dieses hohen Therapiebedarfs gibt es bis heute keine Evidenz-basierte Therapiestrategie für diese Patienten - In keiner prospektiv-randomisierte Studie konnte einen positiven Effekt einer Therapie auf einen relevanten Endpunkt nachgewiesen werden. Der Mangel an positiven Studien wird vor Allem auf die große Heterogenität sowie ein nur inkomplettes Verständnis des Kollektives zurückgeführt: Die zur Verfügung stehenden Daten stammen aus selektiven Untersuchungen und ermöglichen nur eine teilweise Charakterisierung der betroffenen Patienten. Darüber hinaus ist bis heute unklar, welchen Einfluss die verschiedenen Herzinsuffizienz-Subtypen auf das Auftreten und den Verlauf solcher Episoden haben. Register-basierte Studien bieten in diesem Zusammenhang die Möglichkeit einer umfassenden Charakterisierung des betroffenen Kollektives. Die Erkenntnisse aus einer solchen Charakterisierung können dann genutzt werden um das Design klinischer Studien zu optimieren und neue Therapieansätze zu verfolgen.Im Rahmen dieses Projektes wird der Antragsteller die einzigartige Möglichkeit haben Patienten mit einer akuten Herzinsuffizienz innerhalb des Swedish Heart Failure Registry zu charakterisieren. Das Swedish Heart Failure Registry ist das größte und umfassendste Register zur Erforschung der Herzinsuffizienz – mehr als 60.000 Patienten mit einer Herzinsuffizienz sind in diesem Register erfasst, welches neben klinischen und funktionellen Parametern insbesondere auch ein vollständiges Follow-up, inklusive adjudizierter Endpunkte wie zum Beispiel Herzinsuffizienz-bedingte Hospitalisierung, vorweist. Dies ermöglicht eine präzise Charakterisierung sowie Risikostratifizierung. Die Erkenntnisse aus der Register-basierten Charakterisierung des Patientenkollektives sollen dann in einem zweiten Schritt genutzt werden, um das Design und die Einschlusskriterien klinischer Studien auf diesem Themengebiet zu optimieren. Während des Aufenthaltes in Stockholm wird der Antragssteller ferner die besondere Möglichkeit haben in der weltweit ersten Register-basierten randomisierten Studie auf dem Gebiet der Herzinsuffizienz mitzuwirken – SPIRRIT-HFpEF. Im Rahmen dieser Studie wird die Wirkung von Spironolacton gegen Placebo bei Patienten mit einer besonderen Form der Herzinsuffizienz evaluiert. Mittels eines neuartigen Studiendesigns konnten hierbei die Kosten dieser Studie drastisch reduziert werden, ohne jedoch Einbußen bei der wissenschaftliche Qualität zu verzeichnen. Der Antragsteller wird aktiv in dieser Studie mitarbeiten und eigenständig eine Sub-Studie zum Thema der akuten Herzinsuffizienz durchführen.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Schweden
 
 

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