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Ultra-Niedrigtidal-Ventilation während experimenteller kardiopulmonaler Reanimation im Schweinemodell

Fachliche Zuordnung Anästhesiologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 426597682
 
Das beantragte Projekt befasst sich mit der Evaluation eines neu etablierten Beatmungsverfahrens (Ultra-Niedrigtidal Beatmung, ULTVV)) unter Reanimation im Schweinemodell. Nach erfolgreichen Vorversuchen mit Hinweisen auf neuro- und lungenprotektive Effekte von ULTVV während kardiopulmonaler Reanimation und nach Wiedererlangen eines Spontankreislaufes (return of spontaneous circulation, ROSC) sowie generell auf verbesserte ROSC-Raten nach induziertem Kammerflimmern im Vergleich zu leitliniengerechter Standardbeatmung soll im vorliegenden Versuch untersucht werden, ob die beobachteten positiven Auswirkungen auch für längere, klinisch realistischere Reanimations- und Kreislaufstillstandszeiträume sowie Beobachtungsphasen bestehen bleiben.Konkret sollen zwei verschiedene Stillstandszeiten (5 vs. 10 Minuten) zwischen zwei verschiedenen Beatmungsmethoden (ULTVV vs. Standardbeatmung(IPPV)) untersucht werden. Tiere aller Gruppen, die nach einem vordefinierten, leitlinienbasierten Reanimationszyklus von ca. 25 Minuten einen Spontankreislauf erreichen, werden 24 Stunden nachbeobachtet und intensivmedizinisch versorgt. Während dieser Zeit werden in regelmäßigen Abständen Blutentnahmen durchgeführt, Kreislaufparameter gemessen und aufgezeichnet sowie die Lungenfunktion detailliert analysiert. Nach Ablauf der Versuchszeit werden Lunge, Hirn und Nieren der Versuchstiere entnommen und histopathologisch und molekularbiologisch aufgearbeitet und auf mögliche mechanische oder auf Sauerstoffmangel zurückzuführende Schäden untersucht.Der Versuch hat zum Ziel zu bestätigen, dass eine Beatmung mit stark verringerten Atemzugsvolumina unter Reanimation mit besseren ROSC Raten sowie verringerten Lungenschäden und damit besserer Lungenfunktion vergesellschaftet ist. Zusätzlich sollen Ergebnisse im Langzeitversuch bestätigt werden, die über 8 h Nachbeobachtung bereits eine Verringerung hirnorganischer Entzündungsreaktionen nach ULTVV Behandlung zeigen konnten. Die zusätzlich vorgenommene Verlängerung der Kreislaufstillstandszeit dient hierbei zur Generierung eines klinisch realistischeren Szenarios und soll nachweisen, dass die positiven Effekte von ULTVV sich nicht nach längerem Stillstand und prolongierter Reanimation bereits erschöpfen. Die erlangten Erkenntnisse sollen Basis für mögliche klinische Pilotversuche der neuen Beatmungsmethode und im besten Fall die klinische Einführung eines für Patienten vorteilhaften neuen Therapieansatzes sein.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Privatdozent Dr. Erik Hartmann
 
 

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