Globale Verflechtungen kommunistischer Gewerkschaftsbewegungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Mit dem Forschungsaufenthalt am International Institute of Social History in Amsterdam wurden drei übergreifende Ziele verfolgt. Der Aufenthalt galt der Anbahnung neuer Forschungskontakte und der Konzipierung eines neuen Forschungsprojektes, in dem der Forschungsstand erarbeitet sowie mögliche Quellen gesichtet und ausgewertet wurden. Trotz der pandemischen Situation konnten wichtige Forschungskontakte geknüpft und bereits existierende Netzwerke ausgebaut werden, was in der Vielzahl an geplanten Publikationen – von Artikeln über Beiträgen in und der Herausgabe von Sammelbänden – deutlich wird. Für das Forschungsprojekt konnte mit Hilfe der vor Ort existierenden Bibliothek der Forschungsstand komplementiert und eine Bibliografie erstellt werden. Im Hinblick auf das Archivmaterial wurden wichtige Schwerpunkte gesetzt, die bereits erste Forschungsergebnisse zutage brachten. Der Weltgewerkschaftsbund war Ende der 1940er Jahre ein bedeutsamer Player in der internationalen Diskussion um Lohngleichheit zwischen Frauen und Männern. Er setzte wichtige Impulse, die in den Debatten internationaler Organisationen in den folgenden Jahren fortgesetzt wurden. Der Weltgewerkschaftsbund war Ende der 1940er Jahre ebenfalls Forum zentraler Auseinandersetzungen um Dekolonalisierung. Meine Studie belegt, dass Akteure mit kolonialem Hintergrund maßgeblich an der Initiierung dieser Diskussionen beteiligt waren. Sie analysiert die Einrichtung einer Kolonialabteilung und die Planung der Konferenzen in Dakar und Kalkutta und ergänzt durch das gerade erst digitalisierte Archiv des All India Trade Union Congresses die internationalen Debatten durch eine wichtige außereuropäische Perspektive.