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Bekämpfung von Hefen und pathogenen Hefe-reaktiven CD4+ T-Zellen bei Morbus Crohn

Antragstellerinnen / Antragsteller Professorin Dr. Petra Bacher; Professor Dr. Andre Franke
Fachliche Zuordnung Gastroenterologie
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 426660215
 
Übersteigerte CD4+ T-Zell-Reaktionen gegen Darmmikroben gelten als ein wesentlicher Faktor in der Pathophysiologie von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Trotz umfangreichen Forschungsansätzen zu Mikrobiom-Veränderungen bei CED, sind die krankheitsrelevanten Mikroorganismen noch weitgehend unbekannt. Die meisten Studien haben sich bislang auf Veränderungen von bakteriellen Spezies bei CED konzentriert, während Pilze weitgehend ignoriert wurden. Wir haben bei Patienten mit Morbus Crohn (MC), aber nicht bei Patienten mit Colitis ulcerosa (UC), Hefen aus dem Darm und aus der Nahrung als Auslöser einer veränderten inflammatorischen CD4+ T-Zell-Reaktivität identifiziert. Diese T-Zell Reaktionen sind charakteristisch für eine Subpopulation von CD-Patienten, die positiv für Anti-Saccharomyces cerevisiae-Antikörper (ASCA) sind, was auf grundsätzlich andere Wirt-Pilz-Interaktionen in dieser Untergruppe von Patienten hinweist. Während diese Daten den ersten starken korrelativen Hinweis für die Beteiligung von Hefen und Hefe-reaktiver CD4+ T-Zellen bei CD liefern, sind weitere Untersuchungen notwendig, um ihren direkten Beitrag zur Pathophysiologie der Krankheit zu bestimmen. In diesem Projekt wollen wir die T-Zell-Rezeptoren und genauen antigenen Peptide von Hefepilzen identifizieren, um so die Grundlage für die Entwicklung neuer Behandlungsstrategien zu schaffen, die auf die Hefe-spezifischen T-Zellen abzielen. Darüber hinaus werden wir die Variabilität von Pilzen im Darmmikrobiom und Antikörper gegen Pilze bei CED-Patienten untersuchen, was Aufschluss über die zugrundeliegenden Mechanismen der veränderten Wirt-Pilz-Interaktion bei ASCA positiven CD-Patienten geben könnte. Schließlich werden wir die Rolle einer Ernährungsintervention mit selektiver Entfernung von Hefeantigenen untersuchen, die - wenn sie wirksam ist - eine attraktive Behandlungsstrategie wäre, um die Wirksamkeit anderer entzündungshemmender Therapien oder die Aufrechterhaltung der Remission zu unterstützen. Insgesamt soll dieses Projekt die Grundlage für die Entwicklung neuer Behandlungsansätze für CED-Patienten schaffen durch gezielte Modulation des Mikrobioms oder der pathogenen T-Zellen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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