Detailseite
Die Philosophische Grundlage der Konnexiven Logik
Antragsteller
Dr. Andreas Kapsner
Fachliche Zuordnung
Theoretische Philosophie
Förderung
Förderung von 2020 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 436508789
Dieses Projekt soll die philosophischen Grundlagen der konnexiven Logiken erforschen: Die sprachlichen Intuitionen, die für sie sprechen, den genauen Ursprung dieser Intuitionen, und die formal beste Art, mit ihnen umzugehen. || Konnexive Logiken gehorchen den folgenden Prinzipien: ||ARISTOTELES: ¬(A → ¬A) und ¬(¬A → A) sind logisch gültig.
||BOETHIUS
(A → B) → ¬(A → ¬B) und (A → ¬B) → ¬(A → B) sind logisch gültig. ||Konnexive Logiken stellen einen sehr interessanten Teilbereich der nicht-klassischen Logiken dar, der schon lange untersucht wird. Man muss allerdings zugeben, dass die Konnexivität lange Zeit nur von wenigen Forschern beachtet wurde. In den letzten Jahren hat sich dies geändert, und das neu aufkommende generelle Interesse ist wohl verdient: Diese Projekt geht von der Überzeugung aus, dass die Konnexivität von starken Intuitionen über die natürliche Sprache motiviert wird, die weder von Logikern noch von Sprachphilosophen ignoriert werden sollten. ||Nichtsdestotrotz habe ich in früheren Arbeiten dafür geworben, das konnexive Projekt etwas anders auszurichten, als es bisher üblich war. Ich bin sicher, dass dieses neue Bild der konnexiven Logik eine Verbesserung darstellt, die sich viel schwerer von nicht-konnexiven Logikern abtun und ignorieren lässt. ||Meine Neuorientierung des konnexiven Unterfangens beläuft sich auf zwei Modifikationen der konnexiven Prinzipien, die sich in den Aufsätzen “Strong Connexivity” und “Humble Connexivity” finden. In einem unpublizierten Manuskript gehe ich zudem der Frage nach, ob manche der konnexiven Intuitionen mit Hilfe von sprachpragmatischen Überlegungen erklärt werden können (alle Arbeiten sind dem Antrag angefügt). ||In diesem Projekt möchte ich meine Sicht auf die Konnexivität mit weiteren Argumenten untermauern, primär anhand von einer eingehenden Studie der Anwendung dieser Ideen auf zwei Fallbeispiele: Erstens Konditionallogiken (auch als Logiken mit variabel striken Konditionalen bekannt, die vor allem aus der Analyse kontrafaktischer Konditionale im Stil von D. Lewis und R. Stalnaker bekannt sind), und zweitens konstruktive Logiken, die sich als logische Grundlage für eine Bedeutungstheorie in Stile M. Dummetts eignen. ||Aufbauend auf den Einsichten dieser zwei Anwendungsfälle hoffe ich, meine Sichtweise der Konnexivität weiter zupräzisieren und sie in einem kohärenten Bild zu präsentieren, das ich in weiteren Artikeln und einer Monographie publizieren werde.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen