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Ichthyosaurs of early Cretaceous age in the Torres del Paine National Park, Southernmost

Mitantragsteller Dr. Marcelo Leppe Cartes
Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2007 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 43681091
 
Die platypterygiden Ichthyosaurier des Torres del Paine Nationalparks in Chile sind die südlichsten und stratigrafisch jüngsten und vollständigsten Ichthyosaurier dieser Gruppe weltweit. Bei zwei Expeditionen zum Tyndallgletscher in den Jahren 2009 und 2010 lokalisierten und dokumentierten wir insgesamt 39 artikulierte, nahezu vollständige Skelette von adulten und juvenilen Tieren, die vier unterschiedlichen Arten angehören. Sie sind vergesellschaftet mit Ammoniten, Belemniten, inoceramiden Bivalven und Knochenfischen sowie Überresten von Pflanzen. Die außergewöhnliche Anreicherung von Ichthyosauriern ist einzigartig für Chile und Südamerika und deutet auf eine der weltweit bedeutendendsten Fossilienfundstellen für diese Tiere hin. Die Ichthyosaurier des Tyndallgletschers könnten vom Aufstieg kalten nährstoffreichen Wassers am Rand des früh-kreidezeitlichen Kontinentalschelfes profitiert haben. Diese Strömungen bedingten reiches Leben und führten zu einem massenhaften Auftreten der bevorzugten Nahrung der Ichthyosaurier, Belemniten und Fischen. Die Häufigkeit vollständig artikulierter Skelette belegt, dass die Tiere wiederholt auftretenden Schlammlawinen zum Opfer fielen. Bei der Jagd in einem am Schelfrand gelegenen Canyon wurden sie entweder direkt von den lawinenartigen Schlamm-Wasser- Suspensionen in die Tiefsee gerissen, oder aber sie gerieten in den Sog solcher Turbiditströme. Ihre Kadaver wurden am Fuß des Kontinentalhanges schnell durch das feine Sediment des auslaufenden Trübestromes bedeckt und waren außerdem durch die dort herrschenden anoxischen Bedingungen vor schneller Zersetzung und vor Aasfressern geschützt. Während unserer diesjährigen Expedition zum Tyndallgletscher machten uns Parkranger auf neue Ichthyosaurierfunde in einem eisfreien Bereich am Rande des Grey-Gletschers aufmerksam, ungefähr 47 Kilometer nordöstlich der Tyndall-Lokalität. Im Rahmen einer kurzfristig anberaumten Erkundungsfahrt in das Gebiet entdeckten unsere Doktorandin Judith Pardo und ein Parkranger innerhalb weniger Tage sechs Exemplare von Jungtieren und Babys. Sedimente und Begleitfossilien ähneln denjenigen des Tyndallgebietes und lassen auf ein ähnliches Alter schliessen. Wir schlagen vor, unsere Untersuchungen auf dieses neue und vielversprechende Aufschlussgebiet auszuweiten, die Ichthyosaurier des Grey-Gletschers zu dokumentieren und mit denjenigen von Tyndall zu vergleichen. Erste Daten deuten auf eine weiter proximal gelegene Position der Turbidite der Greyregion hin. Die vergleichende Analyse der dortigen Fossilienvergesellschaftungen und Sedimente wird zu einer genaueren Rekonstruktion der Umwelt- und Ablagerungsverhältnisse im Bereich des ehemaligen Schelfrandes führen und helfen, die Hypothese von wiederholten Massensterben durch Turbiditströme zu präzisieren. Wir gehen davon aus, dass diese geologischen Bedingungen in der Torres del Paine Region zu der hervorragenden Erhaltung der Ichthyosaurierleichen und ihrer Konzentration geführt hat.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Chile
Beteiligte Person Professor Dr. Eberhard Frey
 
 

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