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Wirksamkeit der Immuntherapie in der Erst- und Zweitlinie des metastasierten Harnblasenkarzinoms

Fachliche Zuordnung Reproduktionsmedizin, Urologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 438822857
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Auf Grund der zum Beginn des Forschungsstipendiums herrschenden Covid-19 Pandemie und den damit geltenden Einreisebeschränkungen in die USA wurde das Auslandsstipendium mit Hilfe täglicher Videokonferenzen virtuell von Deutschland aus durchgeführt. Durch das Angebot der DFG, laufende Stipendien in der aktuellen Situation auch über den Bewilligungszeitrum zu unterstützen, wurde die Dauer des Stipendiums von 6 auf 9 Monate verlängert. Durch diese Verlängerung konnte ein weiteres Projekt in gleicher Größenordnung entwickelt werden, in dem erlernte Methoden aus dem bewilligten Projekt übertragen wurden. Der im Rahmen dieses Forschungsstipendiums erstellte Cochrane Review fasst die aktuelle Evidenz der Immuntherapie in der Behandlung des metastasierten und lokal fortgeschrittenen muskelinvasiven Harnblasenkarzinoms zusammen. Durch eine systematische Literaturrecherche wurden alle relevanten Studien zu dieser Thematik identifiziert. Dabei wurden randomisiert-kontrollierte sowie prospektive, nicht-randomisierte, einarmige Studien für alle zugelassenen Immuntherapeutika in der Erst- und Zweitlinientherapie berücksichtigt. Nicht berücksichtigt wurden Kombinationstherapien aus Immun- und Chemotherapie. Die methodische Qualität der eingeschlossenen Studien wurde mittels der GRADE-Methodik von niedrig bis hoch bewertet. Die vorhandene Evidenz auf Grundlage von randomisierten klinischen Studien wurde mittels Meta-Analyse zusammengefasst. In dieser zeigte sich in der Erstlinientherapie in Bezug auf das Gesamtüberleben kein Vorteil der Immuntherapie im Vergleich zur Chemotherapie, bei zugleich erhöhtem Risiko für eine Progression. Allerdings kam es durch die Immuntherapie zu weniger schwerwiegenden unerwünschten Nebenwirkungen sowie Therapieabbrüchen. Die Lebensqualität der Studienteilnehmer unterschied sich nicht. In der Zweitlinie zeigte die Immuntherapie für das Gesamtüberleben eine Überlegenheit im Vergleich zur Chemotherapie. Die Zeit bis zur Progression unterschied sich nicht. Wie auch in der Erstlinie kam es zu weniger schwerwiegenden unerwünschten Nebenwirkungen und Therapieabbrüchen, bei gleicher Lebensqualität.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Intravesical gemcitabine for non-muscle invasive bladder cancer. Cochrane Database of Systematic Reviews 2021, Issue 6. Art. No.: CD009294
    Han MA, Maisch P, Jung JH, Hwang JE, Narayan V, Cleves A, Hwang EC, Dahm P
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1002/14651858.CD009294.pub3)
  • Blue versus white light for transurethral resection of non-muscle invasive bladder cancer. Protocol. Cochrane Database of Systematic Reviews 2020, Issue 11. Art. No.: CD013776
    Maisch P, Koziarz A, Vajgrt J, Narayan V, Kim MH, Dahm P
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1002/14651858.CD013776)
  • Immunotherapy for advanced or metastatic urothelial carcinoma. Protocol. Cochrane Database of Systematic Reviews 2020, Issue 11. Art. No.: CD013774
    Maisch P, Hwang EC, Narayan V, Bakker CJ, Kunath F, Dahm P
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1002/14651858.CD013774)
  • MP73-14 Intravesical gemcitabine for non-muscle invasive bladder cancer: a Cochrane Review. The Journal of Urology. 203. e1127
    Hwang JE, Maisch P, Jung J, Narayan V, Cleves A, Dahm Philipp
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1097/JU.0000000000000959.014)
  • Narrow band imaging versus white light cystoscopy alone for transurethral resection of non-muscle invasive bladder cancer. Protocol. Cochrane Database of Systematic Reviews 2021, Issue 3. Art. No.: CD014887
    Lai LY, Tafuri SM, Ginier EC, Herrel LA, Dahm P, Maisch P, Lane GI
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1002/14651858.CD014887)
 
 

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