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Updating Risk: Risiko aktualisieren - Motivationale Preparedness Faktoren von Risikowahrnehmung, Risikoverhalten und Coping durch Selbstregulation

Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2020 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 441551024
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Wie geht man damit um, dass ein Forschungsprojekts zu motivationalen Determinanten von Risikowahrnehmung und -verhalten mit dem Beginn einer Pandemie zusammenfällt? In vielen Anpassungen und Abwandlungen haben wir in unserem Projekt verschiedene Aspekte von Risikowahrnehmung und -verhalten im Kontext der Pandemie und im Allgemeinen untersucht. Wir haben zum Beispiel untersucht, ob das Formulieren von Wenn-Dann Plänen zur Senkung der Ansteckungsgefahr führen kann, indem ungewollte, automatische Gesichtsberührungen unterbunden werden. Außerdem haben wir uns Aspekte wie die Wahrnehmung der Führungsstärke und Risikofreudigkeit von politischen Führungskräften im Kontext der COVID-19-Pandemie angeschaut und untersucht, ob Geschlechterstereotype zur Risikofreudigkeit in diesem Rahmen zur in den Medien und einzelnen Forschungsartikeln verbreiteten Meinung, dass Frauen in Krisenzeiten besser regieren als Männer, beitragen. In einer Studie zu riskantem Alkoholkonsum von Studierenden haben wir die Wirksamkeit einer mindsetunterstützen Kurzintervention untersucht. Drei wesentliche Ergebnisse haben wir im Rahmen unseres Projekts erzielen können: (1) Pläne können zur gezielten Steuerung ungewollter und automatischer Handlungen wie Gesichtsberührung genutzt werden. Dieses Ergebnis zeigte sich vor allem in der Reduzierung der Dauer der Gesichtsberührung, nicht aber in der Frequenz. (2) Die Risikofreudigkeit von politischen Führungskräften wird im Kontext der COVID-19-Pandemie vor allem durch die politische Ideologie definiert; die Wahrnehmung von Führungskräften wird daher weniger durch ihre gezeigte Risikofreudigkeit sondern mehr von der Ideologie der Wahrnehmenden beeinflusst. (3) Eine motivationale Kurzintervention ist erfolgreich in der Reduzierung des Alkoholkonsums von riskant trinkenden Studierenden in den vier Wochen nach der Intervention. Konträr zu unseren ausgänglichen Annahmen, finden wir jedoch keine Evidenz für eine Moderation durch handlungsphasenspezifische Mindsets, die im Laufe des Zielstrebensprozess aktiviert werden. Neben diesen zentralen Befunden konnten wir mithilfe von Aufgaben wie der Balloon Analogue Risk Task (BART) und der Beads Task weitere Erkenntnisse zur Vielfalt von Risikofreudigkeit und -verhalten aber auch zum Verständnis von Phänomenen, die durch die Pandemie in den Fokus gerückt sind, leisten. Zum einen zeigt sich die BART als sensitiver als Selbstberichtsmaße der Risikofreudigkeit wenn es um die Unterscheidung von Extremsportler:innen und Mitgliedern der Normalbevölkerung geht. Zum anderen hängt voreiliges Schlussfolgern in der Beads Task mit Verschwörungsglauben zusammen, selbst wenn man für Unterschiede in verschiedenen Denkstilen kontrolliert.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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