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Integrierte Planung von Therapie-Entwicklungsprogrammen

Fachliche Zuordnung Medizininformatik und medizinische Bioinformatik
Softwaretechnik und Programmiersprachen
Förderung Förderung von 2021 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 443177481
 
In der klinischen Forschung ist die Planung der Pilot- und der anschließenden konfirmatorischen Studie eng verknüpft. Daraus ergibt sich die Idee der integrierten Planung. Konkret stellt sich die Frage nach einer optimalen Strategie zur Wahl des Stichprobenumfangs und der Entscheidungsregel, ob die konfirmatorische Studie ("Go/No-Go-Entscheidung") durchgeführt werden soll oder nicht. Dies kann erreicht werden, indem der erwartete Wert einer vordefinierten Nutzenfunktion - die die Kosten des Programms (feste und variable Kosten pro Patient), den zukünftigen Nutzen und eine Art Entwicklungsrisiko umfasst - über den Stichprobenumfang und den Schwellenwert für die Go/No-Go-Entscheidungsregel maximiert wird. Im DFG-Forschungsprojekt "Integrierte Planung von Pilotstudien und konfirmatorischen Studien in der klinischen Forschung" wurden Methoden hergeleitet, um mehrere Situationen in der klinischen Forschung adäquat abbilden zu können. So können beispielsweise Studien mit Zeit-zu-Ereignis-, binären oder normalverteilten Endpunkten, mehreren Armen, mehreren koprimären Endpunkten oder adjustierten Behandlungseffektschätzern geplant werden. Um die praktische Umsetzung zu erleichtern, wurden die entsprechenden biostatistischen Methoden in der Programmiersprache R implementiert. Bisher wurden Prototypenversionen von benutzerfreundlichen R Shiny-Anwendungen und einem R-Paket ("drugdevelopR") für eine optimale Planung bereitgestellt. Sowohl die „Apps“ als auch das Paket sind über https://web.imbi.uni-heidelberg.de/drugdevelopR/ zugänglich.Es ist wünschenswert, eine ausreichend validierte und professionell qualitätsgesicherte Version der drugdevelopR-Software für den Einsatz in der klinischen Forschung bereitzustellen. Ziel des Projekts ist es daher, die erfolgreiche Arbeit des DFG-Forschungsprojekts fortzusetzen, um die Funktionalität, Benutzerfreundlichkeit und vor allem die Qualitätssicherung ("Fit for Purpose") der Forschungssoftware drugdevelopR zu erhöhen, um eine nachhaltige Nutzung und den Transfer in neue Forschungszusammenhänge außerhalb des Forschungsprojekts zu gewährleisten ("Fit for Re-Use"). Die Qualitätssicherung (d.h. u.a. Validierung, Verifizierung, Test und Audit) von drugdevelopR und die Steigerung der Benutzerfreundlichkeit soll durch ein "Qualitätssicherungskonzept" erreicht werden. Dazu gehören insbesondere Maßnahmen zur Archivierung, Versionierung, Fehlerbericht/-verfolgung und Quellcode-Dokumentation. Das Konzept für die Beschreibung der Software sieht die Transformation der Prototyp-Software in eine professionelle CRAN-Version (einschließlich z.B. detaillierter Benutzerhandbücher/Tutorials) und die Bereitstellung mindestens einer Publikation in einer Zeitschrift mit Peer-Review-Verfahren vor. Mit der Open-Source-Publikation auf GitHub.com und einem entsprechenden Lizenzmodell (MIT-Lizenz) der drugdevelopR-Software soll sichergestellt werden, dass die wissenschaftliche Nutzung und Entwicklung kostenlos ist.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e) Dr. Marietta Kirchner
 
 

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