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Eine Theorie der Plausibilität

Antragsteller Professor Dr. Hans Rott
Fachliche Zuordnung Theoretische Philosophie
Förderung Förderung von 2020 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 444804884
 
Das traditionelle Problem der Informationsknappheit erfordert Methoden des anfechtbaren ("nichtmonotonen") Schlussfolgerns. Das jüngere Problem der Informationsüberflutung, das in unserer "postfaktischen" Zeit besonders dringlich geworden ist, erfordert Methoden zur rationalen Revision von Überzeugungen und Meinungen. Ich möchte zeigen, dass eine Theorie der Plausibilität die Ressourcen bereit stellt, die für den Umgang sowohl mit Informationsknappheit als auch Informationsüberflutung nötig sind. Mein Ziel ist es dabei, "Plausibilität" auf die Landkarte der fundamentalen philosophischen Begriffe zu setzen.In der geplanten Monographie soll eine umfassende philosophische Theorie der Plausibilität unter Einschluss der folgenen Themen entwickelt werden:(i) die Repräsentation von Glauben und Glaubenszuständen;(ii) die philosophische Interpretation von plausibilitätsbasierten Schlussfolgerungen und Glaubensrevisionen durch doxastische Präferenzen;(iii) rationale "doxastische Entscheidungen" angesichts unscharfer Abgrenzungen (Ununterscheidbarkeit, Vernachlässigbarkeit), Unvergleichbarkeiten (Inkommensurabilität, Multidimensionalität) und Kontexteffekten;(iv) Reflexionen über die Beziehung zwischen qualitativen und quantitativen Repräsentationen kognitiver Zustände sowie deren Dynamik.Der Ansatz des Projekts ist entschieden qualitativ; er umfasst kategorisches Glauben und kategorische Erwartung sowie komparative Stärken von Glauben und Erwartung. Es werden aber auch quantitative Repräsentationsformen (Wahrscheinlichkeiten, Rankings) diskutiert, die den Status wichtiger Prinzipien der qualitativen Seite besser verständlich machen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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