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Audiovisuelle Wahrnehmung von Fahrzeugen in Verkehrssituationen, Phase 2

Fachliche Zuordnung Akustik
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 444809588
 
In der zweiten Phase von AUDICTIVE erforscht unser Projekt weiterhin die Rolle der auditiven Wahrnehmung und Kognition für eine sichere Mobilität. Wir untersuchen die Einschätzung der Kontaktzeit (time-to-collision, TTC; "Wann wird das Fahrzeug an meiner Position ankommen?") und Straßenüberquerungsentscheidungen aus der Perspektive von Fußgänger*innen. Wir verwenden weiterhin die interaktiven und realistischen audiovisuellen Virtual-Reality-Simulationen von Verbrennen und Elektrofahrzeugen in einem Straßenüberquerungsszenario, die in der ersten Phase implementiert wurden, und werden die Simulationssysteme verfeinern und erweitern. Das Ziel von Arbeitspaket (AP) A ist es, die Wahrnehmungsmechanismen zu verstehen, die dem in Phase 1 beobachteten positiven Effekt des Geräusches von beschleunigenden Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor auf die Einschätzung der TTC und Querungsentscheidungen zugrunde liegen. AP B untersucht die auditive Wahrnehmung von Entfernung, Geschwindigkeit und Beschleunigung für den speziellen Fall von sich nähernden Fahrzeugen. Ziel ist es, die in Projektphase 1 und in AP A beobachtete Gewichtung von Hinweisreizen bei der TTC-Schätzung und Querungsentscheidungen auf der Grundlage der auditorischen Sensitivität in den Basisaufgaben und in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit spezifischer akustischer Hinweisreize zu erklären. Da die Ergebnisse aus Phase 1 einen signifikant geringeren Nutzen des Geräusches von beschleunigenden Elektrofahrzeugen zeigten, selbst mit akustischen Fahrzeugwarnsystemen (AVAS), wird in AP C untersucht, wie AVAS-Designs so verbessert werden können, dass sie Beschleunigungsinformationen genauso effektiv wie das Geräusch eines Verbrenners liefern. Die Plausibilität der Verkehrsszenarien, die in einem Virtual-Reality-System dargestellt werden, kann bei den Verkehrssicherheits- und Sound-Quality-Untersuchungen eine wichtige Rolle spielen. Die Komplexität der VR-Umgebung hat einen Einfluss auf die wahrgenommene Gesamtplausibilität dieser Virtual-Reality Simulationen. Die Auswirkung der Komplexität auf Plausibilitätsbewertungen und das Verhalten in Experimenten zur TTC-Schätzung und zu Querungsentscheidungen wird untersucht. Zunächst wird in AP D die Komplexität der virtuellen Schallquellen erhöht, indem die Richtcharakteristiken der Teilquellen von Fahrzeugen berücksichtigt werden. Dazu wird eine neue Aufnahmemethode entwickelt, auf deren Grundlage neue virtuelle Quellenmodelle erstellt werden. AP E konzentriert sich auf die Komplexität der Szeneninhalte, von einer leeren Straße bis hin zur Komplexität einer belebten Straße, und den Einfluss der auditiven Simulationsgenauigkeit auf die Plausibilität. Schließlich wird in AP F der Einfluss zusätzlicher technischer und sozialer Ablenkungsfaktoren auf die Plausibilitätsbewertung und das Verhalten der Versuchspersonen untersucht, indem ihnen zusätzliche Aufgaben mit Smartphones oder Interaktionen mit Menschen während der Verkehrssicherheitsexperimente gegeben werden.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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