Detailseite
Projekt Druckansicht

Die Rolle von Eisen im Knochenmetabolismus in Hfe-Hämochromatose

Fachliche Zuordnung Endokrinologie, Diabetologie, Metabolismus
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 436298031
 
Die häufigste Form der angeborenen Eisenspeicherkrankheiten (Hereditäre Hämochromatose, HH) bei Kaukasiern liegt einer Mutation im HFE-Gen zugrunde. Die Pathogenese der HFE-HH kann durch eine Veränderung der BMP/SMAD-Signalkaskade in Hepatozyten und der daraus resultierenden geringen Expression des Leberhormons Hepcidin erklärt werden. Aufgrund der Tatsache, dass keine aktive Ausschleusung von übermäßig aufgenommenen Eisen existiert, entsteht eine fortschreitende Eisenanreicherung in unterschiedlichen Organen, was zu Funktionsstörungen bis hin zu Organversagen führen kann. Dies umfasst eine Leberzirrhose, Leberzellkarzinom, Kardiomyopathien, Diabetes und Hypogonadismus. Klinische Befunde weisen zudem immer mehr auf eine Korrelation zwischen Eisenüberladung und der Entstehung von Osteoporose hin. Allerdings ist die Datenlage hinsichtlich des Einflusses von Eisen auf die Knochenintegrität bei HFE-HH Patienten noch widersprüchlich. Wir nehmen an, dass Osteoporose bei HFE-HH nicht primär durch eine Eisenüberladung entsteht. Aktuelle Ergebnisse unserer Forschung zeigen, dass eine systemische Eisenüberladung, wie sie in Hfe-/--Mäusen vorkommt, nicht mit einer Beeinträchtigung der Knochenmikroarchitektur einhergeht. Dies schließt somit eine negative Auswirkung der Eisenüberladung auf die Knochenintegrität aus. Es deutet eher darauf hin, dass es andere potenzielle Auslöser während des Krankheitsverlaufs der HH gibt, die eine Fehlfunktion im Knochen hervorrufen. Eine einfache Erklärung dafür könnte eine Fehlfunktion der Gonaden sein, die gleichzeitig mit einer Eisenüberladung in HFE-HH auftritt und eine häufige Ursache für Knochenschwund darstellt. Ob die Eisenüberladung in Hfe-/--Mäusen zusätzlich eine Osteoporose verursacht, während andere Auslöser wie Leberzirrhose und hormonbedingte Störungen vorhanden sind, ist gegenwärtig noch unbekannt und soll hier erforscht werden. Unsere Erkenntnisse werden für die klinische Betreuung von HFE-HH Patienten relevant sein und dazu beitragen, den Mechanismus des Knochenschwunds in Eisenüberladungskrankheiten der HFE-HH aufzudecken.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung