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Gestaltungsmodell zur Kalkulation von Produkt-Service-Systemen in der Einzel- und Kleinserienfertigung

Fachliche Zuordnung Produktionssystematik, Betriebswissenschaften, Qualitätsmanagement und Fabrikplanung
Förderung Förderung von 2020 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 449991824
 
Die Einzel- und Kleinserienfertigung ist geprägt durch komplexe Wertschöpfungsprozesse und Leistungen, die durch individuelle Kundenanforderungen in kleinen Losgrößen bis hin zu Unikaten gefertigt werden. Besonders die transparente Kalkulation von Neuaufträgen und Änderungswünschen ist daher eine große Herausforderung. Gleichzeitig steigert die zunehmende Verbreitung von Produkt-Service-Systemen (PSS) die Komplexität der Kalkulation, da zusätzlich immaterielle Leistungen exakt kalkuliert werden müssen. PPS sind eine Kombination von Sach- und produktbegleitenden Dienstleistungen, wie z. B. Ersatzteilverkauf, Wartung oder Instandsetzung. Sie zielen darauf ab, den Absatz des Kernproduktes zu steigern. Als immaterielle Bestandteile tragen sie zur Problemlösungskraft des Produktes bei. Unternehmen werden durch PSS nicht nur vor die zusätzliche Herausforderung gestellt, immaterielle Leistungen exakt kalkulieren zu müssen, sondern mit dem PSS auch einen weiteren Komplexitätstreiber beherrschen zu müssen. Zudem gewinnt die nachhaltige und ressourcenschonende Auslegung dieser Systeme immer mehr an Bedeutung. Dies kann nur durch eine anforderungsgerechte Auslegung und entsprechender (Aufwands-)Kalkulation erreicht werden. Hier bieten innovative Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) neue Potenziale für eine effektive und effiziente Gestaltung des Kalkulationsprozesses für den gesamten Lebenszyklus. Durch die zunehmende Verfügbarkeit von Daten entlang des gesamten Produktlebenszyklus erhöht sich die Transparenz deutlich und erlaubt durch intelligente Analysealgorithmen die Identifizierung eindeutiger Wirkzusammenhänge und Prognosemöglichkeiten. So kann die Qualität des Kalkulationsprozesses in allen vier relevanten Zielgrößen Exaktheit, Geschwindigkeit, Systematisierung und Automatisierung signifikant erhöht und optimiert werden. Aktuelle Kalkulationsmodelle berücksichtigen den Einsatz von IKTs jedoch meist nur unzureichend. Das Ziel des Forschungsvorhabens ist es, ein Gestaltungsmodell zur Kalkulation von PSS in der EuK zu entwickeln, das die neuen Potenziale der IKT nutzt. Zunächst werden bestehende Ansätze aus der Wissenschaft hinsichtlich des Mehrwerts für einen ganzheitlichen Kalkulationsprozess bewertet. Daraus abgeleitet soll ein Gestaltungsmodell zur Kalkulation entwickelt werden, welches alle kostenrelevanten Daten sowohl intern als auch extern integriert und verarbeitet. Dabei gilt es ebenso die verschiedenen Kostentreiber der unterschiedlichen Phasen des Produktes zu betrachten sowie ihre Wechselwirkungen auf andere Daten. Mittels einer geeigneten Analyse der Daten soll es gelingen, wichtige Informationen zu filtern, woraus wiederum nachhaltiges Wissen generiert werden kann. Dieses Modell ermöglicht somit ein stetiges Lernen im Kalkulationsprozess von der Angebots- bis zur Nachkalkulation bezogen auf die Produktherstellung sowie alle produktbegleitenden Dienstleistungen, die entlang des Lebenszyklus erbracht werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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