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NFDI4Health – Task Force COVID-19: Integration und Harmonisierung von Forschungsanstrengungen zum besseren Verständnis von COVID-19 und seinen Folgen
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Dr. Juliane Fluck; Privatdozent Dr. Linus Grabenhenrich; Professor Dr.-Ing. Horst Karl Hahn; Privatdozent Dr. Sebastian Klammt; Privatdozent Dr. Wolfgang Müller; Professorin Dr. Iris Pigeot; Professor Dr. Ulrich Sax; Professor Dr. Carsten Oliver Schmidt; Professor Dr. Markus Scholz, seit 7/2023; Professorin Dr. Sylvia Thun
Fachliche Zuordnung
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung
Förderung seit 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 451265285
COVID-19 stellt weltweit eine große Herausforderung für Individuen und Gesellschaften dar. Aktuelle Maßnahmen gegen seine Verbreitung verändern das soziale Leben, die wirtschaftlichen Aussichten sowie die Gesundheitsdienste auf drastische Weise. Um die Ausbreitung des Virus, mögliche Therapien und seine Folgen besser zu verstehen, besteht daher ein großer Bedarf an wissenschaftlichen Daten. Allerdings sind Standards und Methoden in den zahlreich startenden Studien aus Medizin, Epidemiologie und Public Health derzeit unzureichend abgestimmt. Dies führt zu schwer vergleichbaren Ergebnissen. Weitere Defizite sind unzureichende Optionen für ein Record Linkage sowie die mangelnde Beachtung der Bildgebung als diagnostisches Tool. Die meisten Studien konzentrieren sich auf klinische Daten, während ambulanten Patienten und den Public Health-Auswirkungen der Maßnahmen gegen die Pandemie weniger Aufmerksamkeit geschenkt wird.Vor diesem Hintergrund bietet die positiv evaluierte NFDI4Health mit ihrer starken Public Health-Community die notwendigen Strukturen, um derartige Defizite zu adressieren. Sie vereint zentrale deutsche Institute, die als Methodenentwickler, Datenhalter und Analysten ausgewiesen sind.Wir erweitern das NFDI4Health Arbeitsprogramm um den use case COVID-19, indem wir eine bundesweite Informations- und Beratungsinfrastruktur aufbauen, um die medizinische, epidemiologische und Public Health-Forschung zu harmonisieren und stärken und Forschungsergebnisse besser zu kommunizieren. Im Gegensatz zu anderen Initiativen in der Medizin betrachten wir auch die Public Health-Folgen des Pandemieausbruchs auf die Allgemeinbevölkerung hinsichtlich Morbidität, Mortalität, medizinische Inanspruchnahme und Auswirkungen sozialer Isolation:(1) Wir erstellen ein umfassendes Inventar deutscher COVID-19-Studien mit strukturierten Gesundheitsdaten aus administrativen Datenbanken, der Primärversorgung, epidemiologischen und klinischen Studien inkl. Impfstudien und der Gesundheitsberichterstattung. Dies umfasst die Auffindbarkeit von und den Zugang zu diesen Ressourcen, einen verbesserten Datenaustausch, harmonisierte Qualitätsbewertungen und eine hohe Interoperabilität. Es wird die Basis für einen zentralen Datenkatalog mit ausgefeilten Suchfunktionalitäten und Datenzugriffsmanagement geschaffen. (2) Zur Unterstützung neuer Studien werden Tools (z.B. Erhebungsinstrumente) und Standards (z.B. für Datenmanagement) entwickelt und über Repositorien sowie www.public-health-covid19.de zur Verfügung gestellt. Dazu kommen Analyseroutinen und interaktive webbasierte Explorationstools für eine zeitnahe Verfügbarkeit von COVID-19-Forschungsergebnissen. (3) Ein Konzept zur Verknüpfung von Krankenhaus-, Verschreibungs-, Sequenzier-, Bildgebungs- und psychosoziale Daten wird bereitgestellt.Zur Erreichung unserer Ziele kooperieren wir mit anderen (inter)nationalen Initiativen. Die Nachhaltigkeit unserer Ergebnisse wird durch das NFDI4Health-Konsortium gewährleistet.
DFG-Verfahren
Forschungsdaten und Software (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Mitverantwortliche
Professor Dr. Wolfgang Ahrens; Martin Golebiewski; Professor Dr.-Ing. Toralf Kirsten; Dr. Harald Kusch; Matthias Löbe; Professorin Dr. Dagmar Waltemath
Ehemaliger Antragsteller
Professor Dr. Markus Löffler, bis 7/2023