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Digitale Briefedition: Hans Werner Henzes künstlerisches Netzwerk, Kurztitel: Henze Digital

Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 459602398
 
Das Projekt „Digitale Briefedition: Hans Werner Henzes künstlerisches Netzwerk“ („Henze-Digital“), beantragt die Edition ausgewählter Briefwechsel des bedeutenden und international vernetzten Opernkomponisten Hans Werner Henze (1926–2012), die von großem musik-, theaterwissenschaftlichem, literarischem sowie zeitgeschichtlichem Interesse sind. Nachdem in einer ersten, mit Ende der Projektlaufzeit erfolgreich vollendeten Arbeitsphase die geplante Auswahl an Briefwechseln mit Henzes Librettisten und seinem Mäzen Paul Sacher digital vorliegen, folgt nun der abschließende Fortsetzungsantrag zur Veröffentlichung des brieflichen Austauschs mit Henzes Komponistenkollegen, um so insgesamt ein differenziertes Bild der inhaltlichen Diskurse in Henzes Netzwerk der Nachkriegszeit auf verschiedenen künstlerischen Ebenen abzubilden. Die von den Rechteinhabern zur Publikation durchgehend genehmigte Auswahl an unveröffentlichten Komponierenden-Korrespondenzen soll das durch die im Rahmen des Erstantrags edierten Briefe entstandene Bild von Henzes Librettisten-Korrespondenzen um den für die kulturwissenschaftliche Forschung unverzichtbaren Fokus auf die ausführenden Künste und Komponierenden in einem ebenfalls in sich abgeschlossenen Korpus ergänzen: Luigi Nono, Benjamin Britten, Ruth Zechlin und Paul Dessau sollen im Dialog mit Henze – d. h. im internationalen Kontext England, Italien und der ehemaligen DDR – sichtbar werden. Dazu werden Briefwechsel mit relevanten Auftraggebern, also Vertretern von Institutionen Neuer Musik wie Herbert Hübner oder Wolfgang Steinecke einerseits, und Interpreten wie Peter Pears und Ruth Berghaus andererseits, ediert. Mit dem Ende dieser zweiten Projektphase wird so ein bisher in der Forschung unbekannter Blick auch auf politische Diskurse, insbesondere im Rahmen von Henzes Verhältnis zu sozialistischen Strömungen seiner Zeit zwischen Utopie und Desillusion, offenbart. Die Veröffentlichung der Briefe erfolgt weiterhin digital auf der Basis von Übertragungen nach den Richtlinien der Text Encoding Initiative (TEI) und deren korrespondenzspezifischen Auszeichnungsformen. Die wissenschaftlich kommentierte Edition nach historisch-kritischen Standards wird (einschließlich der Quelltexte und der HenDi-WebApp) im Open Access bereitgestellt, ihre Metadaten werden in Briefdatenbanken wie correspSearch eingespeist. Durch Filterung, Durchsuchung und Vernetzung werk-, personen- oder themenbezogener Daten wird eine nutzerorientierte Erschließung des Materials ermöglicht. Hierfür werden textuelle Aspekte sowie in Briefen genannte Werke systematisch ausgezeichnet, Verknüpfungen mit Normdatensätzen erstellt, kritisch kommentierende Annotationen zugeordnet und Indices generiert. Das Projekt soll zum Henze-Jahr 2026, dem 100. Geburtstag des Komponisten, neue Forschungsperspektiven auf sein Werk ermöglichen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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