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Modifizierbare Einflussfaktoren für persistierende Körperbeschwerden bei Somatischer Belastungsstörung (RU SOMACROSS)

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 445297796
 
Die Somatische Belastungsstörung ist gekennzeichnet durch mindestens ein persistierendes somatisches Symptom sowie relevante psychologische Belastungen durch exzessive Gedanken, Gefühle oder Verhaltensweisen, die mit dem Symptom einhergehen. Aktuelle ätiologische Modelle sehen Erwartungen als relevante Faktoren in der Entstehung und Aufrechterhaltung der Störung. Gleichzeitig gibt es noch wenig empirische Forschung zur Rolle von Erwartungen für den Symptomverlauf und deren Interaktion mit anderen relevanten Faktoren wie somatischer Komorbidität.Diese Studie analysiert multivariate Modelle zur Vorhersage der Persistenz somatischer Symptome bei Patientinnen und Patienten mit Somatischer Belastungsstörung. Unsere Hypothese besagt, dass Erwartungen und somatische Komorbidität in einem relevanten Zusammenhang zur Symptombelastung stehen. Zudem gehen wir davon aus, dass beide Faktoren unabhängig oder im Zusammenspiel mit weiteren a priori definiteren Faktoren wie vorhergehender Behandlungserfahrungen den Langzeitverlauf der Symptombelastung über 12 Monate auf Makroebene beeinflussen sowie zusätzlich die täglichen Schwankungen bei einer 10-tägigen ambulatorischen Messung auf Mikroebene beeinflussen. Explorativ untersuchen wir zudem den Einfluss von unterschiedlichen Erwartungsmessungen und von Mediatoren des Zusammenhangs von Symptombelastung mit somatischer Komorbidität.Diese prospektive, unizentrische Kohortenstudie untersucht die somatische Symptomschwere als primäres Outcome bei N=240 Patientinnen und Patienten mit Somatischer Belastungsstörung über ein Jahr sowie zusätzlich mittels einer eingebetteten ambulatorischen Tagebuchstudie die täglichen Symptomschwankungen über 10 Tage. Erwartungen werden sowohl explizit mit zwei unterschiedlichen Framings als auch exploratorisch implizit erfasst. Die somatische Komorbidität wird mittels einer standardisierten Fremdbeurteilung, mittels medizinischen Akten und mittels ärztlicher Untersuchung erhoben. Gemischte hierarchische Modelle werden zur Analyse des Einflusses von Erwartungen und somatischer Komorbidität auf Makroebene eingesetzte. Auf Mikroebene untersuchen wir die Symptomfluktuationen mittels multivariaten latenten Wachstumskurvenmodellen.Dies ist die erste Studie zur Rolle von Erwartungen als potentiell modifizierbarem Einflussfaktor der somatischen Symptombelastung. Die geplanten Analysen der Symptom-Persistenz auf Makroebene und der Symptom-Fluktuationen auf Mikroebene unter gleichzeitiger Berücksichtigung der somatischen Komorbidität und anderer biomedizinischer und psychologischer Faktoren, ermöglichen klinisch relevante Schlussfolgerungen zu neuen gezielten Behandlungsoptionen. Zudem wird es möglich sein die Nützlichkeit der somatischen Komorbidität als möglicher diagnostischer Subkategorie der Somatischen Belastungsstörung zu beurteilen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Mitverantwortlich Professor Dr. Bernd Löwe
 
 

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