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Prekäres Bleiben: Mobilisierung und Immobilisierung in der Interaktion zwischen geduldeten Ausreisepflichtigen und Ausländerbehörden

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 441512655
 
Territorial verfasste Staaten versuchen die ‚Zumutung‘ grenzüberschreitender Mobilität durch die Gestaltung und Kontrolle von (räumlichen wie sozialen) Mobilitätsoptionen zu administrieren. Sind mobile Personen einmal auf staatlichem Territorium anwesend, sind die staatlichen Behörden in der praktischen Umsetzung von Migrations- und Integrationspolitiken auf ‚gelingende‘ Interaktionen mit den Betroffenen angewiesen. Damit stellt sich die Frage, ob und auf welche Weisen die Eigenlogik dieser Interaktionen auf die Institutionen staatlicher Mobilitätskontrolle ein- oder rückwirkt. Das Teilprojekt setzt sich zum Ziel, die Interaktionsordnungen bei kommunalen Ausländerbehörden in Deutschland systematisch und eingehend in den Blick zu nehmen. Als Kristallisationspunkt schlägt das Projekt vor, Verlaufsmuster der Interaktionen zwischen (ketten)geduldeten Ausreisepflichtigen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Ausländerbehörden zu untersuchen. Im Zentrum steht die Frage nach den wechselseitigen Erwartungen, den Regeln und Widersprüchen bei der Aushandlung und Festschreibung von Mobilitätsoptionen für Personen, deren Abschiebung ausgesetzt wurde. Wir gehen davon aus, dass die Interaktionsordnung zahlreiche Paradoxien hervorbringt und prekäre Formen des Bleibens generiert, die von beiden Seiten nicht intendiert sind. Die Analyse des spannungsreichen Verhältnisses zwischen (ketten)geduldeten Personen und staatlichen Behörden wird neue Erkenntnisse über Prozesse der sozialen und räumlichen (Im)Mobilisierung ermitteln helfen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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