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Stadtwerdung und Entwicklung Ulms im Hoch- und Spätmittelalter. Auswertung der Großgrabung Neue Straße 2001-2004 und von Altgrabungen (Münsterplatz, Schellergasse, Vestgasse u.a.)

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2007 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 46506750
 
Ulm zählt seit dem Mittelalter zu den bedeutendsten Städten Süddeutschlands: im 9. Jahrhundert ein hervorragender Pfalzort, ab der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts Vorort des Herzogtums Schwaben, im 12. bis 13. Jahrhundert Vorort der staufischen Herrscher entwickelt sich Ulm im 14. Jahrhundert zu einer der mächtigsten Reichsstädte. Neuerdings zeichnet sich durch die archäologischen Auswertungen ab, dass die zentralörtliche Bedeutung sogar einige Jahrhunderte weiter zurückreichen könnte und vermutlich schon in merowingischer Zeit gründet. Das Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg führte in den letzten dreißig Jahren Schwerpunktgrabungen in Ulm durch, die eine Vielzahl von archäologischen Quellen erschlossen haben. Eine herausragende Position innerhalb dieser Untersuchungen nimmt die Ulmer Großgrabung Neue Straße (2001 bis 2004) ein, die einen Grabungsschnitt durch die gesamte staufische Stadt erlaubte und aufgrund der guten Erhaltungsbedingungen und der absolutchronologisch abgesicherten Stratigrafie wichtige Hinweise zu den frühen Phasen der Siedlungsentwicklung erbrachte. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, alle Ausgrabungsergebnisse in einen gesamtstädtischen Rahmen zu stellen, und durch die gezielte Auswertung der relevanten Grabungsdaten zu einem abgesicherten Modell der Ulmer Stadtentwicklung zu gelangen. Auf Grund seiner historischen Bedeutung und der außergewöhnlich guten archäologischen Quellenlage nimmt Ulm eine Schlüsselposition bei der Erforschung eines noch wenig beleuchteten frühen Urbanisierungsprozesses im hohen Mittelalter ein.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Dr. Jonathan Scheschkewitz
 
 

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