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Projekt 1: RISS II CoRE – Re-konfigurationen konzeptualisieren für die empirische Forschung

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 439346934
 
Dieses Projekt spielt eine zentrale Rolle im RISS II-Konsortium. Entsprechend den Zielen von RISS II verknüpft es die einzelnen Teilprojekte, indem es (a) den in der ersten Förderphase entwickelten konzeptuellen Rahmen und die Methoden weiterentwickelt, (b) die gemeinsame Erhebung der RISS II-Dateninfrastruktur koordiniert und (c) vergleichende Makro-Analysen zu den ersten beiden Forschungsfragen von RISS II liefert. Damit ermöglicht es eine gemeinsame international vergleichende Untersuchung sozialstruktureller Rekonfiguration sowie der damit verbundenen Prozesse der Internalisierung und Politisierung. Das Projekt verfolgt drei Hauptziele. Erstens arbeitet es den konzeptuellen Rahmen für die Analyse der Auswirkungen länderspezifischer Unterschiede in Wohlfahrtsstaaten auf sozialstrukturelle Rekonfiguration und politische Konflikte weiter aus. Aufbauend auf aktueller Wohlfahrtsstaatsforschung werden länder- und periodenspezifische institutionelle sowie politische Indikatoren entwickelt, um zentrale wohlfahrtsstaatliche Dimensionen in Europa vergleichend zu analysieren. Diese Indikatoren werden die empirischen Erwartungen zu den Einflüssen von Wohlfahrtsstaaten auf Rekonfiguration und Politisierung schärfen und die vergleichenden Analysen innerhalb von RISS II stärken. Sie ermöglichen zudem den Test unserer theoretischen Annahmen und liefern den Kontext für die in den Einzelprojekten untersuchten Länder und Zeiträume. Zweitens koordiniert das Projekt die Weiterentwicklung der RISS-Dateninfrastruktur, zu der das RISS Reconfiguration-Int Data Set, das RISS Politicization Data Set und der RISS Politicized Identity Survey gehören. Das Reconfiguration-Int Data Set ist eine Erweiterung des deutschen Reconfiguration Datensatzes auf die Europäische Ebene. Es harmonisiert Sekundärdaten zur Rekonstruktion sozialstruktureller Veränderungen über die letzten Jahrzehnte. Das Politicization Data Set dokumentiert den politischen Diskurs in Europa durch Kombination von Natural Language Processing Techniken und sozialwissenschaftlicher Expertise mit dem Ziel, Gruppenzuschreibungen, Themenrelevanz und Kontroversen in Wahlprogrammen und Parlamentsdebatten seit den 1980er Jahren zu erfassen. Es identifiziert Diskurse zu uni- und multidimensionalen sozialen Gruppen und unterscheidet zwischen deren ökonomischer und kultureller Rahmung. Der Politicized Identity Survey erfasst wie Individuen sozialstrukturelle Veränderungen internalisieren und wie Politisierung soziale Identität sowie Ko-Orientierungen und Ko-Interaktionen in sieben europäischen Ländern prägt. Drittens nutzt das Projekt die RISS II-Dateninfrastruktur, um zentrale Forschungsfragen des Konsortiums inhaltlich zu bearbeiten. Während andere RISS II-Projekte spezifische Länder, Zeiträume und Themen untersuchen, liefert dieses Projekt eine übergreifende Längsschnittperspektive auf drei der zentralen Thesen von RISS II.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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