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Übergänge, veränderte Netzwerke und die Entwicklung von Wirksamkeitsüberzeugungen und politischem Engagement junger Erwachsener

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Politikwissenschaft
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 439346934
 
In diesem Folgeprojekt beschäftigen wir uns mit dem Zusammenhang zwischen der sozialstrukturellen Gruppenzugehörigkeit junger Erwachsener (soziale Herkunft, Migrationshintergrund und Geschlecht) und ihrem politischen Engagement. Wir betrachten die wichtigsten Faktoren der Entwicklung individuellen politischen Engagements aus einer dynamischen und längsschnittlichen Perspektive in der zentralen Phase des Übergangs vom Jugend zum Erwachsenenalter. Wir konzentrieren uns weiterhin auf die Wirksamkeitsüberzeugungen (Efficacy Beliefs) als zentralen Mediator zwischen der Gruppenmitgliedschaft von Individuen und ihrem politischen Engagement. Efficacy Beliefs meint die Überzeugung von Individuen, bestimmte Ziele erreichen zu können, wobei wir drei Dimensionen (Individuum, System, Gruppe) differenzieren: Überzeugungen darüber, was sie persönlich erreichen können, ob das gesellschaftliche System auf ihre Bedürfnisse sowie auf die Anforderungen ihrer sozialen Gruppe eingeht. Wir untersuchen, wie sich Efficacy Beliefs in den Bereichen Bildung/Beruf und Politik entwickeln und auf das politische Engagement auswirken, indem wir intraindividuelle Veränderungen in der kritischen Zeit des jungen Erwachsenenalters analysieren. Dieser Lebensabschnitt ist durch zentrale Übergänge gekennzeichnet, insbesondere von der Schule in den Beruf, die als Indikator für „Erfolg“ (z. B. Studienbeginn) oder „Misserfolg“ (z. B. Schulabbruch) dienen. Übergänge gehen zudem mit veränderten sozialen Kontexten einher (z.B. neue Bildungsinstitutionen mit potenziell anderer sozialstruktureller und politischer Zusammensetzung als in der Schule), die häufig auch mit veränderten Netzwerken einhergehen (z. B. neue Freundschaften). Das Projekt will verstehen, wie solche Übergänge und damit einhergehende Kontext- und Netzwerkveränderungen Efficacy Beliefs und politisches Engagement junger Erwachsener beeinflussen. Insbesondere fragen wir, wie sich Efficacy Beliefs und politisches Engagement entwickeln, wenn neue soziale Kontexte und Netzwerkmitglieder bisherige Überzeugungen und Einstellungen in Frage stellen. In der ersten Förderphase haben wir eine bisher drei Wellen umfassende Panelstudie mit über 2.500 15- bis 18-Jährigen in Deutschland begonnen, die zu Beginn der zweiten Förderphase 18 bis 21 Jahre alt sein werden. Geplant sind drei weitere jährliche Erhebungswellen. Unser finaler Datensatz wird aus sechs Panelwellen bestehen, die eine einzigartige Datengrundlage für die Beantwortung unserer Forschungsfragen bieten, da sie wichtige Übergänge und die sozialstrukturelle und politische Zusammensetzung neuer Kontexte und Netzwerke umfassen. Anhand dieser Daten werden wir untersuchen können, wie sich (bildungs-/berufsbezogene und politische) Efficacy Beliefs von Jugendlichen aus verschiedenen sozialstrukturellen (Sub-)Gruppen (soziale Herkunft, Migrationshintergrund, Geschlecht) im jungen Erwachsenenalter entwickeln und auf ihr politisches Engagement auswirken.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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