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Die Politisierung von Migration und Wohlfahrt: Wie politischer Diskurs und sozialstrukturelle Fakten die Präferenzen für Sozialpolitik in rekonfigurierten Gesellschaften beeinflussen

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Politikwissenschaft
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 439346934
 
Dieses Forschungsprojekt untersucht, wie politische Diskurse und sozialstrukturelle Realitäten sozialpolitische Präferenzen in rekonfigurierten Gesellschaften beeinflussen. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf der Politisierung von Migration und Wohlfahrt. Die Studie baut auf Ergebnissen einer ersten Förderphase auf, die zeigen, dass soziale Identitäten und subjektiv wahrgenommene Bedrohungen die Präferenzen für Sozialpolitik beeinflussen, objektive sozial-strukturelle Fakten der Migration und Integration jedoch keinen Einfluss auf diese Einstellungen haben. Daher schlagen wir vor, dass die Politisierung von Migration und Wohlfahrt im politischen Parteiendiskurs ein entscheidendes Element ist, um zu verstehen, wie Migration die öffentliche Meinung zur Sozialpolitik beeinflusst. Das Projekt verfolgt vier zentrale Ziele: (1) die Entwicklung präziser empirischen Maße der Politisierung von Migration im Kontext von Wohlfahrtspolitik, (2) die Analyse der Wechselwirkungen zwischen sozialstrukturellen Fakten und Politisierung bei der Formung öffentlicher Wahrnehmungen, (3) die Analyse, wie diese Dynamiken über verschiedenen Wohlfahrtsstaaten und Politikbereiche variieren, sowie (4) die Durchführung von Umfrageexperimenten zur Untersuchung kausaler Zusammenhänge. Dieses Projekt trägt zur wissenschaftlichen Debatte bei, indem es Perspektiven aus Politikwissenschaft und Soziologie integriert und zentrale Debatten über die öffentliche Unterstützung des Wohlfahrtsstaats, die Wahrnehmung von Gruppenbedrohungen und die politische Diskurse adressiert. Die Ergebnisse werden in begutachteten Zeitschriften veröffentlicht und bieten Einblicke in die breiteren gesellschaftlichen Folgen von Migration und Wohlfahrt in unterschiedlichen politischen Kontexten. Innerhalb der Forschungsgruppe RISS trägt es zum allgemeinen Verständnis bei, wie die Politisierung sozialer Strukturen die sozialen Identitäten, Wahrnehmungen und Einstellungen von Individuen prägt.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Internationaler Bezug Niederlande
Kooperationspartner Dr. Christian Czymara
 
 

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