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RISS Projekt 3: Intergenerationale Transmission von Arbeits- und Familienverläufen in Deutschland
Antragstellerin
Professorin Dr. Heather Hofmeister
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 439346934
Dieses Projekt vergleicht Arbeits-und Familienverläufe von Eltern, die zwischen 1930 und 1949 in Deutschland geboren wurden, mit denen ihrer erwachsenen, gleichgeschlechtlichen Kinder (geb. 1958-1981) und Arbeits- und Familienverläufe sowie den sozioökonomischen Status (SES) von gleichgeschlechtlichen Geschwistern unter Verwendung des Sozioökonomischen Panels (SOEP). Beiträge von inter- und intragenerationaler Ähnlichkeit oder Abweichung in Verlaufsmustern zur Umgestaltung der Sozialstruktur in Deutschland nach der Wiedervereinigung werden untersucht. Arbeits- und Familienverläufe beziehen sich auf Sequenzen von Familienstand, Elternschaft und geschlechtsspezifische Arbeitsteilung, während SES-Verläufe Sequenzen von Bildungsstand, beruflichem Status und Einkommen einschließen. Es wird gefragt: 1) Unter welchen Bedingungen Kinder Arbeits- und Familienverläufe ihrer Eltern replizieren oder von ihnen abweichen? 2) Unter welchen Aspekten ähneln oder unterscheiden sich Arbeits-/Familien- und SES-Verläufe von Geschwistern? Die Ähnlichkeit der Verläufe innerhalb und zwischen Generationen hängt teilweise von der Unterstützung der bestehenden Sozialstruktur ab. Die enormen wirtschaftlichen, demografischen und kulturellen Veränderungen in Deutschland in jüngster Zeit deuten darauf hin, dass Kinder nicht den Lebensverlauf der Eltern und die daraus resultierenden Positionen in der Sozialstruktur replizieren und dass Geschwister möglicherweise sehr unterschiedliche Lebensverläufe führen, wobei Ost-West-Unterschiede wahrscheinlich sind.Um Verläufe zu vergleichen, wird auf Merkmale wie Bewegung (oder dessen Fehlen), Richtung, Sequenz und Timing von Ereignissen und Zuständen sowie das Tempo geachtet. Diese Merkmale zeigen nicht nur, zu welchem Zeitpunkt und an welchem Ort Individuen in der Sozialstruktur situiert sind, sondern auch wie sie sich durch diese bewegen und sie verändern. Wir wollen die Rekonfiguration der sozio-strukturellen Dimensionen von Geschlecht und SES in Deutschland in den letzten Jahrzehnten verstehen, indem wir die Bedingungen hervorheben, die zu inter- und intragenerativen Dynamiken in Ost- und Westdeutschland beitragen.Für die empirische Analyse wird das SOEP benutzt: Längsschnittdaten aus einer repräsentativen Stichprobe von etwa 11.000 deutschen Haushalten und mehr als 20.000 Personen. Das SOEP eignet sich gut zum Vergleich von Eltern, Kindern und Geschwistern, da Generationen und Familien im Längsschnitt miteinander verknüpft sind. Wir vergleichen Generationen mit Daten zur Beschäftigung und Familiengeschichte von Kindern mit den gleichen retrospektiven Daten ihrer Eltern, genauso Geschwister, die im gleichen Haushalt mit denselben Eltern groß geworden sind. Die verwendeten Daten sind aus Ost- und Westdeutschland verfügbar von 1990 bis heute.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen