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Zur zukünftigen Entwicklung der ambulanten Gesundheitsversorgung

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 316511172
 
Nicht erst seit der Pandemie des Jahres 2020 stellt die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung in ihren unterschiedlichen Facetten ein wichtiges Thema dar. Ärztemangel, Krankenhaussterben, fehlende Hausärzte – gerade auf dem Lande –, ein Überangebot von (Fach-) Ärzten in den Ballungsgebieten, zu lange Wege- und Wartezeiten, aber auch fehlendes medizinisches Fachpersonal – all das sind Pressemitteilungen der letzten Jahre und alle sind ein Indiz dafür, dass die Planung und Aufrechterhaltung der öffentlichen Gesundheitsvorsorge kein einfaches Problem ist.Daher soll in diesem (Teil-) Projekt ein regional differenzierter, aber vor allem auch prospektiver Blick auf die ambulante Versorgung in Deutschland und ihre zukünftige Entwicklung geworfen werden. Gelingen soll dies durch die Nutzung und die Erweiterung der in Phase I dieses Projektes erstellten kleinräumigen Mikrosimulationsinfrastruktur (MikroSim). In Ergänzung zu den bislang durchgeführten Versuchen, die entsprechende Versorgungslage zu prognostizieren und zu planen, ermöglichen es Mikrosimulationen unter Berücksichtigung der Mechanismen auf der Individualebene auch in Bezug auf Unterschiede zwischen soziostrukturellen Bevölkerungsgruppen differenzierte, ebenso wie sehr kleinräumige Analysen zum Status quo der Versorgungslage und ihrer zukünftigen Entwicklung durchzuführen. Dabei können die beiden Aspekte der Gesundheitsfürsorge – die Nachfrage nach ärztlichen Dienstleistungen einerseits und die Zahl potentieller Ärztinnen und Ärzte der verschiedenen Fachrichtungen mit unterschiedlichen Arbeitsarrangements andererseits – zunächst getrennt behandelt und in die Simulation integriert werden. Auf der Nachfrageseite kann dabei auf die mit Ende der Phase I bereits vorhanden Bevölkerungsmodellierungen aufgebaut werden, welche durch Erkenntnisse aus vielfältigen eigenen und oftmals auch regionalisierten Studien zu sozialstrukturell differenzierten Krankheitsprävalenzen und Verhaltensweisen bei der Inanspruchnahme ambulant medizinischer Leistungen erweitert werden. Bei der Modellierung der Angebotsseite kann ebenfalls auf unterschiedlichste Vorstudien der Arbeitsgruppe etwa über die Berufspläne von Medizinstudierenden, die Lage angestellter Ärztinnen und Ärzte oder die Akzeptanz medizinischer Versorgungszentren zurückgegriffen werden. Das Verhältnis zwischen Angebot (Ärzte) und Nachfrage (Patienten) kann dann sowohl in Bezug auf den Status quo, aber auch auf seine Entwicklung im Zeitverlauf hin untersucht werden.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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