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FOR 2559:  Sektorenübergreifendes kleinräumiges Mikrosimulationsmodell (MikroSim)

Fachliche Zuordnung Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung Förderung seit 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 316511172
 
Das Thema der Forschergruppe ist die Erstellung eines bundesweiten, sektorübergreifenden Mikrosimulationsmodells auf der Ebene von Haushalten und Personen. Ziel ist es, die etwa 82 Mio. Bürger in Deutschland, die in etwa 40 Mio. Haushalten leben, mit ihrer regionalen Zugehörigkeit zu erfassen und für Mikrosimulationen zur Verfügung zu stellen. Moderne Mikrosimulationsverfahren ermöglichen es, die Auswirkungen von politischen und ökonomischen Maßnahmen zu untersuchen und gesellschaftliche Entwicklungen und ihre Konsequenzen zu analysieren.Hierzu wird ein Kerndatensatz auf Basis der Simulationsgesamtheit für den Zensus von 2011 erstellt. Dieser Datensatz soll in Zusammenarbeit mit dem Statistischen Bundesamt während der Dauer des Projekts aktualisiert und um weitere Variablen ergänzt werden. Hierzu sollen große Datensätze wie der Mikrozensus, SOEP, SHARE, PASS, Pairfam sowie weitere thematisch ausgewählte Datensätze herangezogen werden. Mit Hilfe dieses zunächst statistisch erweiterten Datensatzes werden sozio-demographische Veränderungsprozesse der Bevölkerung abgebildet und simuliert, indem Übergangswahrscheinlichkeiten anhand empirischer Daten geschätzt und in ihren Konsequenzen für die simulierten Einheiten umgesetzt werden. Auf diese Weise sollen Vorhersagemodelle für langfristige, empirisch gestützte Planungen entwickelt werden. Das Simulationsmodell soll mehrere inhaltliche Bereiche (Sektoren) abdecken.In der ersten Phase sind die Erstellung des Ausgangsdatensatzes, der Simulationsinfrastruktur und die Integration weiterer Mikrodatenbestände in den Ausgangsdatensatz auf Individualebene sowie die Modellierung der Übergangswahrscheinlichkeiten zentrale Punkte. Inhaltliche Vertiefung findet in der ersten Phase im Bereich der Familien-, Pflege- und Migrationsforschung statt. Hierbei handelt es sich um Bereiche, welche stark von sozialpolitischen Maßnahmen betroffen sind und in aktuellen Simulationen oder Szenarien wenig Beachtung finden. Die Auswirkungen solcher politischen Entscheidungen sollen mit Hilfe von Simulationsmodellen untersucht werden.Für die zweite Phase werden Erweiterungen zu den Themen Gesundheit, Verkehr und Arbeit avisiert. Gegen Ende des Projekts sollen der Datensatz, die Simulationsumgebung und die Schätzmethoden anderen inhaltlich orientierten Forschungsgruppen zugänglich gemacht werden. Langfristig soll so eine Simulationsinfrastruktur geschaffen werden, mit der Forscher aus unterschiedlichen Anwendungsbereichen die Daten und Modelle der Arbeitsgruppe nutzen und eigene Szenarienabschätzungen durchführen können.Mit der so geschaffenen Mikrosimulationsinfrastruktur, welche in dieser Größenordnung international einzigartig ist, lassen sich gesellschaftspolitisch relevante Fragestellungen von der Forschungsöffentlichkeit untersuchen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen

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