Detailseite
Projekt Druckansicht

Rang und Ordnung. Ausbildung und Visualisierung politischer und sozialer Ordnung im spätmittelalterlichen Fürstentum im europäischen Vergleich

Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung von 2007 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 46649955
 
Die alteuropäischen Ranggesellschaften durchliefen eine besonders dynamische Phase ihrer Ausbildung und Ausdifferenzierung im Spätmittelalter (1200–1500). Im Alten Reich konstituierten sich in dieser Phase die Kurfürsten als tragende Säulen des Imperiums. Sie wählten den König, der nach ihrem Selbstverständnis zum Kaiser zu machen war. In England ist in dieser Phase ebenfalls die Formierung neuer fürstlicher Eliten zu beobachten. Das Projekt will diese Prozesse im europäischen Fürstentum im interdisziplinären Vergleich untersuchen. Die Verknüpfung historischer, kunsthistorischer und semiotischer Ansätze in der Analyse fürstlichen Handelns, fürstlicher Architektur und heraldischer Zeichen zielt auf die Bestimmung der Strategien, die Fürsten zur Repräsentation und Besserung des eigenen Ranges entwickelten. Besonderes Gewicht wird dabei auf die Frage gelegt, ob das in Europa einmalige Kaisertum des Reiches die Entwicklung einer königsgleichen Stellung der (Kur-)Fürsten ermöglichte. Darüber hinaus soll der Vergleich zeigen, wie in verschiedenen politischen Kontexten das Ranggefüge realisiert, d. h. kommuniziert und perpetuiert wurde. Die Bearbeitung dieser Fragen verspricht zentrale Einsichten in die Genese und Funktionalität von Rangordnungen als Gestaltungsprinzip politisch-sozialer Ordnung im spätmittelalterlichen Europa. Mit dem vergleichenden, interdisziplinären Ansatz möchte das Projekt der Disziplin Landesgeschichte die notwendige europäische Perspektive eröffnen, mithin dazu beitragen, das Fach in der europäischen Wissenschaftslandschaft neu positionieren.
DFG-Verfahren Emmy Noether-Nachwuchsgruppen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung