Geschichte mittlerer und kleiner jüdischer Unternehmen in Frankfurt am Main und Breslau 1929/39 bis 1945
Final Report Abstract
In dem Projekt ist es gelungen, eine umfangreiche Datenbasis zur jüdischen Gewerbegeschichte in Frankfurt am Main und Breslau während der 1920er und 1930er Jahre zu gewinnen. Für Frankfurt konnten etwa 2.600, für Breslau etwa 2.000 mittlere und kleine Unternehmen in jüdischem Besitz identifiziert und in einer Datenbank erschlossen werden. Mittels dieser Daten konnten die Strukturen und Veränderungen der jüdischen Gewerbetätigkeit präzise beleuchtet werden. Diese fand in beiden Städten ihre tragende Säule im Handel mit Textilien und Bekleidung und hatte sich vom 19. Jahrhundert bis zur nationalsozialistischen Machtergreifung kaum verändert. Die Aufschlüsselung nach Branchen brachte des Weiteren ans Licht, dass der Prozess der wirtschaftlichen Verdrängung und Ausschaltung der Juden sich in den deutschen Großstädten als Überlagerung unterschiedlicher Teilprozesse mit je eigener Dynamik entfaltete, von der verschiedene Gewerbezweige und Betriebstypen in unterschiedlicher Weise betroffen waren. Die Großstädte Frankfurt und Breslau boten jüdischen Gewerbetreibenden dabei wesentlich größere Spielräume für die wirtschaftliche Selbstbehauptung als Kleinstädte und ländliche Gemeinden, so dass in beiden Städten das jüdische Gewerbeleben erst mit den Gewaltmaßnahmen im Zuge des Novemberpogroms entscheidend zerschlagen wurde. Bis 1938 hatte hingegen die große Mehrheit der dortigen jüdischen Unternehmer mittels spezifischer Überlebensstrategien und mit Unterstützung der jüdischen Gemeinde ihre Betriebe aufrechterhalten können. Für Frankfurt am Main konnten aufgrund der Quellenlage auch die Entwicklung „arisierter“ Unternehmen während des Krieges und Auseinandersetzungen um eine Rückerstattung jüdischen Unternehmensvermögens in der Nachkriegszeit in die Untersuchung einbezogen werden. In Breslau wurde dagegen der geographische Fokus auf die Region Niederschlesien erweitert. Über die Frankfurter Projektergebnisse wurde in der Presse (FAZ vom 8.11.2013) berichtet; auch eine Ausstellung im Frankfurter Jüdischen Museum zur Geschichte der jüdischen Kosmetikfirma Dr. Albersheim konnte darauf aufbauen.
Publications
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Ingo Loose
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Benno Nietzel
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Ingo Loose
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Benno Nietzel
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Benno Nietzel
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Benno Nietzel
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Ingo Loose
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Benno Nietzel
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Benno Nietzel
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Benno Nietzel
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Ingo Loose