Detailseite
Beginen in Köln: Sozialgeschichte urbaner Frömmigkeit vom 13. bis zum 15. Jahrhundert
Antragstellerin
Dr. Letha Böhringer
Fachliche Zuordnung
Mittelalterliche Geschichte
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 491803989
Im Zentrum des Projekts steht die größte "Beginenkolonie" Europas im späten Mittelalter. In Köln sind über 2000 Beginen namentlich nachweisbar, die ein Leben in Frömmigkeit und Ehelosigkeit außerhalb der Klöster verwirklichten. Während der digitalen Erschließung des Quellenmaterials stellte sich heraus, dass es sinnvoll und für die Nutzbarkeit der Webpräsentation förderlich ist, zwei zusätzliche topographische Komponenten in die Datenbank zu integrieren. Der Erstantrag hatte einen prosopographischen Schwerpunkt (Anteil der Frauen aus den Geschlechtern; Herkunftsfamilien mit Blick auf eine in den Daten gut fassbare urbane "Mittelschicht"; bedürftige Frauen als Objekte von Zuwendungen), und zwischen diesen Daten und den Informationen aus der Liste der städtischen Konvente schienen kaum Überschneidungen zu existieren. Doch während der Erschließung des Datenmaterials wurden so viele Berührungspunkte ermittelt (Häuser, die von Beginen bewohnt und später zu Konventen wurden), dass die prosopographischen und topographischen Informationen der Konventsliste in die Datenbank und in die Webpräsentation mit einbezogen werden müssen, um Abfragen quer über alle Regesten auch nach topographischen Daten zu ermöglichen. Neben der Konventsliste sollen ferner vektorisierte Karten, die auf der Grundlage einer Rekonstruktion des mittelalterlichen Köln aus dem 19. Jahrhundert erstellt wurden und dem Projekt bereits vorlagen, so in die Webpräsentation eingebunden werden, dass die Verteilung von Beginenwohnungen und Konventen in der Stadt und somit die Prägung urbaner Räume durch Beginen visualisiert werden. Das übergeordnete Ziel ist die Aufwertung und Abrundung der Datenbank durch die Hinzunahme eines Datenbestands und die Schaffung eines dynamischen geovisuellen Zugangs zu den Inhalten. Das Vorhaben verspricht einen erheblichen Mehrwert nicht nur für den hier beforschten Gegenstand der beginalen Lebensform in Köln, sondern auch für Fragen zur Stadtgeschichte und zur Bearbeitung der Schreinsbücher insgesamt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
