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Erschließung des Verlagsarchivs Klaus Wagenbach an der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

Antragsteller Professor Dr. Achim Bonte, seit 1/2022
Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 491906784
 
Der „Verlag Klaus Wagenbach“ zählt zu den bedeutendsten Verlagshäusern der Nachkriegszeit in Deutschland. Das gesamtgesellschaftliche Gewicht resultiert aus dessen Wirkung als politischem, literarischem und auch internationalem Akteur im europäischen Kulturbetrieb. Zahlreiche Veröffentlichungen, seien es Schriften von Günter Grass, Wolf Biermann, Ingeborg Bachmann oder Ulrike Meinhof, haben den politisch-gesellschaftlichen Diskurs der 68er-Bewegung und darüber hinaus nicht nur dokumentiert, sondern auch maßgeblich beeinflusst. Die Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz erwarb in den Jahren 2015 und 2017 große Teile des Verlagsarchivs Klaus Wagenbach für ihre Handschriftenabteilung. Zu den Unterlagen gehören private wie geschäftliche Korrespondenzen von Klaus Wagenbach und den VerlagsmitarbeiterInnen mit den AutorInnen, Produktionsunterlagen wie Typoskripte, Illustrationsentwürfe und Druckfahnen sowie umfangreiche Geschäftsunterlagen, zu denen u. a. Verträge, betriebswirtschaftliche Dokumentationen und Unterlagen zu Lesungen, Pressearbeit und Rechtsangelegenheiten gehören. Bislang liegt lediglich eine verlagsseitige Grobsortierung der Materialien vor, was eine Öffnung der so umfangreichen wie inhaltlich heterogenen Sammlung und die damit verbundene wissenschaftliche Nutzung unmöglich macht. Im Rahmen des DFG-Projekts sollen daher sämtliche Materialien quellensensibel systematisiert und formalerschlossen werden. Die Erfassung der Metadaten wird nach den gängigen Regelwerken über den „Kalliope Verbundkatalog“ erfolgen. Diese Kombination aus in Eigenleistung durchzuführenden Bestandserhaltungsmaßnahmen und einer zum Großteil DFG-geförderten Gesamterschließung des Archivs wird die Bereitstellung und grundsätzliche Nutzbarmachung der unikalen Materialien zu Forschungszwecken erlauben. Aus rechtlichen Gründen muss eine tiefergehende inhaltliche Erschließung ebenso wie die Digitalisierung größerer Teile des Archivs einem späteren Zeitpunkt vorbehalten bleiben. Eine Öffnung des Verlagsarchivs Klaus Wagenbach ordnet sich damit in den übergreifenden Sammlungs- und Bereitstellungsfokus der Staatsbibliothek zu Berlin ein, so zählen auch der Briefnachlass des Berliners Verlegers Christoph Friedrich Nicolai, Teilarchive des Musikverlags Schott und der Verlage Vandenhoeck & Ruprecht, Mohr-Siebeck und Aufbau sowie ein Depositum des Hauses De Gruyter zu den Beständen der SBB. Nachdem 2019 die Teil-Erschließung des Mohr-Siebeck-Verlagsarchivs abgeschlossen wurde, soll die Aufarbeitung der Bestände nun weitergeführt werden. Mit der Erschließung des Verlagsarchivs Klaus Wagenbach wird diese diskursrelevante Sammlung politischer und wissenschaftlicher Verlage für die Wissenschaft und interessierte Öffentlichkeit weiter zugänglich gemacht.
DFG-Verfahren Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Ehemalige Antragstellerin Barbara Schneider-Kempf, bis 1/2022
 
 

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