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Partizipation und Egalität – Diskurse um soziale Teilhabe und Solidarität sowie Diversität und Gleichberechtigung seit 1990 (TP 1: Partizipation und Egalität)

Fachliche Zuordnung Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 441142207
 
Gesellschaftliche Debatten, die den Zugang zu zentralen Ressourcen für eine selbstbestimmte Lebensgestaltung (Geld, Rechte, Status etc.) betreffen, werden in der Öffentlichkeit laufend ge-führt. Sie haben bis in die Gegenwart nicht an Brisanz verloren, wie z.B. die jüngsten Auseinandersetzungen unter den Stichwörtern „Abzocker“/„Sozialbetrug“ sowie „#MeToo“ zeigen. Vereinfacht gesagt, handelt es sich bei diesen Debatten oft um sprachlich geführte Verteilungskämpfe, in denen das Private politisch wird. Sie bilden den Gegenstand des Teilprojekts „Partizipation & Egalität“, das sich in den beiden geplanten Förderperioden auf die beiden Schwerpunkte „Partizipation – Diskurse um soziale Teilhabe und Solidarität seit 1990“ sowie „Egalität – Diskurse um Diversität und Gleichberechtigung seit 1990“ verteilt. Die Debatten um Partizipation und Egalität basieren – so die Grundhypothese der Antragstellenden – oft auf denselben Werten (z.B. Gerechtigkeit, gesellschaftlicher Zusammenhalt und Solidarität) und Prämissen (z.B. der Vorstellung, dass der Zugang zu zentralen Ressourcen für eine selbstbestimmte Lebensgestaltung politisch steuerbar ist); sie gewinnen ihre Explosivität aus der subkutanen Veränderung dieser Werte und Prämissen in den letzten Jahren und Jahrzehnten. Das Teilprojekt 1 „Partizipation & Egalität – Diskurse um soziale Teilhabe und Solidarität sowie Diversität und Gleichberechtigung seit 1990“ trägt im Verbund mit den anderen Teilprojekten zu einer Sprachgeschichte kontroverser Diskurse seit 1990 bei (vgl. Rahmenantrag). In der ersten Förderphase zielt es darauf ab, Solidaritäts- und Partizipationsdiskurse in der Bundesrepublik Deutschland und der Schweiz – zwei Ländern, die als Vertreter Sozialer Marktwirtschaften verstanden werden können – zu beschreiben und zu analysieren. Dies wird durch eine korpuslinguistische Diskursanalyse geleistet, mit der relevante Sprachgebrauchsmuster datengeleitet identifiziert und klassifiziert werden und vor dem Hintergrund soziologischer Theorien gedeutet werden. Zentraler Ausgangspunkt ist die kulturalistische Annahme, dass kollektive Wertvorstellungen über gesellschaftliches Zusammenleben – das soziale Band – laufend verhandelt werden und Sprachgebrauchsmuster Indikatoren für diese Verhandlungen sind.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Internationaler Bezug Schweiz
 
 

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