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Identifizierung neuer genetischer und epigentischer Tumor-Biomarker für Krebs-Evolution und Minimale Resterkrankung (MRD) im peripheren Blut

Antragstellerin Dr. Larissa Haertle
Fachliche Zuordnung Hämatologie, Onkologie
Allgemeine Genetik und funktionelle Genomforschung
Humangenetik
Förderung Förderung von 2021 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 493951700
 
Erstellungsjahr 2024

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Multiple Myelom (MM) ist eine genetisch heterogene Erkrankung, von der bekannt ist, dass klonale Evolution eine wichtige Rolle bei der Progression spielt. Auch wenn eine Fülle wirksamer Medikamente zur Verfügung steht und neue Immuntherapien derzeit in die Therapielandschaft integriert werden, bleibt die Resistenz eine der größten klinischen Herausforderungen, und die zugrunde liegenden Mechanismen sind weitgehend unbekannt. Im Verlauf der Erkrankung entstehen häufig genetische und epigenetische Veränderungen, die entweder einen Fitnessvorteil für den Tumor oder eine Medikamentenresistenz bedingen. Daher ist die Quantifizierung von nach der Therapie verbleiben Krebszellen (MRD) wichtig um den klinische Verlauf eines Patienten vorherzusagen, aber es fehlt an universelle NGS-MRD Biomarkern. In dieser Arbeit wurden neue Resistenzmechanismen gegenüber Standard- und neuartigen Therapien identifiziert. Suszeptible Regionen für (epi)genetische Veränderungen sind die spezifischen Stellen, an die die jeweiligen Medikamente binden, sowie assoziierte Gene im Netzwerk, Interaktionspartner oder allgemeine Mechanismen über die die Medikamenten-Toleranz beeinflusst werden kann wie z.B. Effluxpumpen oder Apoptose-Rezeptoren. Darüber hinaus haben Multi-omic Analyse-Techniken in den letzten Jahren enorme technische Fortschritte gemacht und neue Erkenntnisse können durch die Integration unterschiedlicher regulatorischer Ebenen gewonnen werden, z.B. kann mit der Oxford Nanopore Sequenzierungs Technologie (ONT) parallel in derselben Probe sowohl das vollständige Genom als auch das DNA-Methylom sequenziert werden. Im Vergleich zu SNVs haben DNA-Methylierungsmarkierungen als MRD-Marker zwei große Vorteile. Erstens neigen Tumorzellen des gleichen Typs dazu, ähnliche Veränderungen der DNA-Methylierung aufzuweisen, und zweitens kann die Sensitivität durch Berücksichtigung mehrerer benachbarter CpGs erhöht werden. Durch die Anwendung von Machine Learning Algorithmen auf einen DNA-Methylierungsdatensatz, der über 1.800 Personen mit verschiedenen hämatologischen Krebsarten sowie gesunde Kontrollpersonen umfasste, konnten insgesamt 66 hypomethylierte Loci identifiziert werden, die das Multiple Myelom von gesunden Kontrollen trennen und eine intermediäre Methylierung bei monoklonaler Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS) aufweisen. Diese Kandidaten-Loci sind geeignete Marker für die Entwicklung eines nicht-invasiven Liquid Biopsy Tests. Die translationale Anwendbarkeit eines solchen Tests ist vielfältig und reicht von der Frühdiagnose über die Ermittlung von Medikamenten-Resistenzen bis hin zur MRD und dem Management von Rezidiven.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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