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Die Wirkung von Reizkontext und Abruf des Löschungsgedächtnisses auf den partiellen Rückfall nach Reizkonfrontation bei Spezifischer Phobie

Antragstellerin Professorin Dr. Gudrun Sartory (†)
Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2007 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 49561004
 
Erstellungsjahr 2010

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Es wurde die Effekte von Kontext der Reizkonfrontationssituation und Abruf des Löschungsgedächtnisses einer Habitiationssituation auf das Ausmaß des partiellen Rückfalls bei einer Nachuntersuchung nach einer Woche untersucht. 72 Zahnbehandlungsphobiker erhielten RK entweder in einem Kontext A, der mit dem der Nachuntersuchung nach einer Woche kongruent war, oder in einem inkongruenten Kontext B. Je die Hälfte der beiden Gruppen erhielt bei der Nachuntersuchung die Aufforderung sich die Habituationssituation der RK-Sitzung in Erinnerung zu rufen oder eine Kontrollvorstellung. Es wurde angenommen, dass Kontextwechsel zu einem partiellen Rückfall führt, der durch den Abruf des Löschungsgedächtnisses aufgehoben wird. Es wurden physiologische, behaviorale und subjektive Maße der Angst erhoben. Die Behandlung führte in allen Gruppen zu einem bedeutsamen Rückgang der Zahnbehandlungsangst, dysfunktionalen Kognitionen und der HR-Reaktion. Entgegen der Erwartung war das Ausmaß partieller Rückfalle in der Gruppe mit inkongruentem Kontext vergleichbar mit dem in der Gruppe mit kongruentem Kontext. Der Abruf der Löschungsassoziationen hingegen wirkte im Verhaltensmaß einem partiellen Rückfall entgegen. Die einmalige kombinierte Behandlung aus Video- und in sensu-Konfrontation erwies sich insgesamt als sehr erfolgreich. Nach einer mittleren Vermeidungsdauer von annähernd 10 Jahren absolvierten rund 81 % der Zahnbehandlungsphobiker nach der Habituationssitzung erfolgreich Zahnbehandlungstermine. Aus den vorliegenden Befunden lässt sich ableiten, dass insbesondere Vermeidungsverhalten durch den gezielten Abruf der Löschungsassoziation positiv beeinflusst werden kann. Für Patienten mit initial hoher Ausprägung der Zahnbehandlungsphobie bzw. auch hoher Traitangst scheint eine größere Anzahl von Behandlungssitzungen notwendig, um einem partiellen Rückfall entgegenzuwirken. Insbesondere für Patienten mit ausgeprägten dysfunktionalen Kognitionen sollten Elemente kognitiver Umstrukturierung zur Vermeidung von partiellen Rückfallen beitragen.

 
 

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