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Verbesserte Charakterisierung von übertieften Tälern der Alpen über das Zusammenspiel von Reflexionsseismik und Wellenfeldinversion

Fachliche Zuordnung Physik des Erdkörpers
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 497340281
 
Welche kleinräumigen Quartären Strukturen sind in den Sedimenten von übertieften Alpinen Täler verborgen? Wie heterogen ist die Topographie der Beckenbasis? Warum sind aufrechtstehende Bäume über den gesamten Grund des Altaussees verteilt? Diese und andere offene wissenschaftliche Fragen stellen sich im Rahmen des ICDP-Projekts Drilling Overdeepened Alpine Valleys (DOVE), insbesondere an den Sites Schäftlarn (Deutschland) und Bad Aussee (Österreich). State-of-the-art seismischen Methoden können diese Fragen nur unzureichend beantworten, da es ihnen an Auflösungsvermögen und Genauigkeit der Parameterbestimmung fehlt. Daher beabsichtigen wir, die Charakterisierung der Sedimentabfolge von übertieften Alpinen Tälern durch die Kombination von hochauflösender Reflexionsseismik (HRSR) und Wellenforminversion (FWI) zu verbessern. Unser Konzept umfasst die methodische Entwicklung (1) eines Zusammenspiels beider Methodiken, wobei Randbedingungen aus der HRSR die FWI beschränken und die Geschwindigkeiten aus der FWI eine verbesserte reflexionsseismische Bearbeitung ermöglichen. (2) Ein Workflow überwindet den Bedarf der FWI an niedrigen Frequenzen, welche üblicherweise durch Sprengungen angeregt werden. Somit wird die Methodik an anderen Standorten ermöglicht, an denen nur Vibrationsdaten vorhanden sind. Schließlich werden wir (3) die Anwendbarkeit des Konzepts an anderen DOVE-Standorten testen und eine vergleichbare Charakterisierung der DOVE-Standorte sicherstellen. Im Rahmen des Projekts werden an den Standorten Schäftlarn und Bad Aussee seismische P-Wellen-Daten mit Vibratoren und Sprengungen sowie seismische S-Wellen-Daten mit vibrierenden Quellen erhoben. State-of-the-art seismisches Processing der Vibratordaten sowie FWI der Explosionsdaten gibt einen ersten Einblick in die sedimentäre Abfolge beider übertieften Täler, für die bisher keine hochauflösenden seismischen Daten existieren. An diesen Strukturen werden wir unser Konzept entwickeln und umsetzen. Partner im Projekt sind das Bayerische Landesamt für Umwelt, die Universität für Bodenkultur Wien und die österreichische Geologische Bundesanstalt.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Österreich
 
 

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