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Analogien zwischen Vergleichen als Mechanismen der „Entpartikularisierung“? Zur Konstruktion von Resonanzen zwischen kolonialen und metropolitanen Vergleichsformationen in nationalen „Gründungsdebatten“ im Deutschen Kaiserreich (1871-1918) (F07#)
Fachliche Zuordnung
Soziologische Theorie
Empirische Sozialforschung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung von 2022 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 317664947
Das Teilprojekt untersucht sozialwissenschaftliche und missionarische communities of practice im Deutschen Kaiserreich, die Analogien herstellten 1) zwischen der „sozialen Frage“ in der Metropole (und dem Vergleich „Bürger“ vs. „Arbeiter“) und der „Eingeborenenfrage“ in den Kolonien (und dem Vergleich „Deutsche“ vs. „Eingeborene)“; sowie 2) zwischen dem „Kulturkampf“ in der Metropole (und dem Vergleich „Protestantismus“ vs. „Katholizismus“) und der religiösen Situation in den Kolonien (und dem Vergleich „europäisches Christentum“ vs. „Islam“). Die an Bourdieus Theorie der Staatsgenese anknüpfende Annahme ist, dass die Überlagerung der Vergleiche das bürgerliche Verständnis des guten Lebens und die kulturprotestantische Vorstellung religiöser Subjektivität „entpartikularisiert“, indem sie diese über Kontraste zum kolonialen „Anderen“ zum Deutschen schlechthin stilisiert.
DFG-Verfahren
Sonderforschungsbereiche
Antragstellende Institution
Universität Bielefeld
Teilprojektleiter
Professor Dr. Martin Petzke, seit 1/2022; Dr. Ralf Rapior, seit 1/2022