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Stabilisierungsprozesse in Gesten. Ein medienspezifischer und Modalitäten übergreifender Ansatz

Antragstellerin Dr. Silva Ladewig
Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 501992940
 
Rekurrente Gesten sind konventionalisierte gestische Formen, die funktionale Ähnlichkeiten mit sprachlichen Elementen von Laut- und Gebärdensprachen aufweisen und häufig redebegleitend verwendet werden. Sie sind auf pragmatische Bedeutungsherstellung spezialisiert und können kulturell geteilte Repertoires bilden. Obwohl ihre Untersuchung Einblicke in Stabilisierungsprozesse menschlicher Ausdrucksformen bieten kann, hat sich die Gestenforschung weitgehend auf spontan erzeugte Gesten konzentriert. Das vorliegende Forschungsvorhaben schließt diese Forschungslücke. Auf der Grundlage bestehender Korpora rekurrenter Gesten und zusätzlicher Daten werden unterschiedliche Stabilisierungspfade in Gesten rekonstruiert und beschrieben. Diese werden in einem zweiten Schritt mit Lexikalisierungs- und Grammatikalisierungsprozessen in Gebärden verglichen. Dabei konzentriert sich das Projekt auf zwei bisher wenig untersuchte Facetten rekurrenter Gesten, nämlich auf (1) ihre Ausbildung stabilisierter Gestenfamilien und (2) die zeitliche und funktionale Dynamik stabilisierter Gestensequenzen. Anhand der Untersuchungen formuliert das Projekt 3) einen medienspezifischen und modalitätsübergreifenden Ansatz von Stabilisierungsprozesse in Gesten und Gebärden, der Merkmale definiert, die beide Modalitäten gemeinsam haben und solche, die sprachlich sind.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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