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Chinesische Adaptierung an Konfliktrisiken in der Ära der Belt-and-Road-Initiative: eine Multi-Akteurs-Analyse von Risikoperzeptionen und -reaktionen

Antragsteller Dr. Pascal Abb
Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 503113940
 
Die chinesische Belt-and-Road-Initiative (BRI) wurde bislang überwiegend aus dem Blickwinkel ihres potentiellen Nutzens als geopolitisches Werkzeug zur Ausdehnung chinesischen Einflusses über ihre Mitgliedsländer untersucht. Verglichen damit sind die Wege, wie Herausforderungen in diesen Ländern auf China selber zurückwirken, weniger gut erforscht. Dieses Projekt widmet sich dem letzteren Thema durch das Prisma chinesischen Engagements in Konfliktstaaten, in denen zahlreiche BRI-Investitionen konzentriert sind, und sich verschiedene Gruppen chinesischer Akteure entsprechenden Risiken ausgesetzt sehen. Es disaggregiert „China“ in vier spezifische Akteursgruppen – Unternehmen, staatliche Regulierungsorgane, Experten und sicherheitspolitische Institutionen – und verfolgt in jeder davon Adaptierung durch eine Analyse von Konfliktrisikoperzeptionen und -reaktionen. Das Projekt wird untersuchen, ob und wie diese Adaptierung Politikwechsel in Feldern von chinesischer Entwicklungshilfe bis hin zu Militäreinsätzen im Ausland prägt, und so wichtige Ergebnisse über die Wege erschließen, in denen China sich mit seiner neuen, globalen Rolle auseinandersetzt. Das Projekt ist an der Schnittstelle von China-Studien und Politikwissenschaft angesiedelt und setzt ein überwiegendes qualitatives Forschungsdesign ein, um Prozesse, Ursachen und Konsequenzen der Adaptierung an Konfliktrisiken zu untersuchen. Es leistet signifikante Beiträge zu aktuellen wissenschaftlichen Debatten, einschließlich Studien zu solchen Prozessen innerhalb verschiedener Gruppen und eines besseren Verständnisses, wie sich diverse chinesische Interessen innerhalb einer umfassenden Strategie wie der BRI zueinander verhalten. Indem Chinas Präsenz in Konfliktstaaten als interaktiver Prozess verstanden wird, der beide Seiten bindet und beeinflusst, erweitert das Projekt existierende Forschung zur BRI, einschließlich früherer Arbeiten des Antragstellers. Zudem hat es eine hohe praktische Relevanz, da ein besseres Verständnis chinesischen Handelns in Konfliktumgebungen auch parallele internationale Bemühungen in Feldern wie Entwicklungszusammenarbeit und Peacebuilding unterstützen könnte.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug China, Österreich
Kooperationspartner Dr. Jiahan Cao; Bernardo Mariani
 
 

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