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Ein Multi-Proxy-Ansatz zur Entschlüsselung der globalen Meeresspiegel- und Eisvolumendynamik ausgewählter Zeitabschnitte des späten Känozoikums basierend auf benthischen Foraminiferen von ODP Site 849

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 506611604
 
Der zunehmende Einfluss des Menschen auf das Klima spiegelt sich infolge steigender Temperaturen im Abschmelzen der polaren Eisschilde und einem Anstieg des globalen Meeresspiegels wider. Um Küstenregionen in einem sich stetig erwärmenden Klima vor einem steigenden Meeresspiegel besser schützen zu können, ist eine genaue Prognose über dessen zukünftige Entwicklung erforderlich. Vor diesem Hintergrund soll dieses Projekt dazu beitragen die Meeresspiegel- bzw. Eisvolumendynamik in einer Welt, die wärmer als heute ist, besser zu verstehen. Dazu sollen Meeresspiegel-/Eisvolumenschwankungen für sechs ausgewählte Glazial-Interglazial Zyklen der letzten 5 Millionen Jahre rekonstruiert werden (Marine Isotopenstadien (MIS) 1–5, MIS 29–31, MIS 57–59, MIS 99–101, MIS M1–MG1, und MIS CN5–CN7). Diese Zeitabschnitte des späten Känozoikums zeichnen sich durch unterschiedliche Rahmenbedingungen mit Blick auf das globale Eisvolumen aus und beinhalten Phasen, die hinsichtlich der Orbitalkonfiguration, der atmosphärischen Treibhausgaskonzentration und/oder der Temperatur als Analog für das zukünftige Klima herangezogen werden können. In der vorgeschlagenen Studie sollen verlässliche, quantitative Rekonstruktionen des Meeresspiegels für diese Zeitintervalle durch die geochemische Analyse benthischer Foraminiferen aus einem Bohrkern des östlichen äquatorialen Pazifiks (Ocean Drilling Program Site 849) generiert werden. Sauerstoffisotopendaten sollen dabei mit Tiefenwassertemperaturen, die aus Mg/Ca und "clumped isotope" Daten abgeleitet werden können, kombiniert werden um die Sauerstoffisotopie des Meerwassers zu bestimmen. Letztere dient wiederum als Proxy für das globale Eisvolumen und damit für die Höhe des Meeresspiegels. Der gewählte Multi-Proxy-Ansatz umfasst zwei unabhängige Paläothermometer (Mg/Ca und „clumped isotopes“) um die Genauigkeit des aus den Sauerstoffisotopendaten herauszurechnenden Temperatursignals zu testen. Dies ist ein entscheidender Schritt hin zu einer möglichst zuverlässigen Meeresspiegelrekonstruktion, welcher es u.a. erlauben wird Diskrepanzen in aktuell verfügbaren Meeresspiegelabschätzungen der zu untersuchenden spätkänozoischen Zeitintervalle zu erklären. Darüber hinaus wird der in diesem Projekt zu erzeugende Meeresspiegeldatensatz sowohl niedrig- (d.h., Glazial-Interglazial Zyklen) als auch hochfrequente (d.h., für den aktuellen Klimawandel relevante) Änderungen des Meeresspiegels/Eisvolumens aufzeigen. Das Projekt wird daher zu einem umfassenderen mechanistischen Verständnis der globalen Dynamik des Meeresspiegels bzw. Eisvolumens beitragen, welches hinsichtlich eines sich stetig erwärmenden Klimas der nahen Zukunft besonders relevant ist.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Norwegen
Kooperationspartnerin Professorin Dr. Anna Nele Meckler
 
 

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