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Biochemische, physiologische und molekulare Charakterisierung der neuen Algenklasse der "Synchromophyceae"

Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Förderung Förderung von 2007 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 51462477
 
Erstellungsjahr 2014

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In diesem Vorhaben wurde eine neue Algenklasse die Synchromophyceen morphologisch, taxonomisch und physiologisch charakterisiert und zwei neue Arten beschrieben ("Synchroma grande" und "Synchroma pusilla"). Es handelt sich um eine neue Klasse innerhalb der Ochrophyta. Charakteristisch für die Synchromophyceen sind Plastidenkomplexe, in denen mehrere Plastiden von einer gemeinsamen Hülle des endoplasmatischen Retikulums umgeben sind. Die Plastidenkomplexe sind nur in amöboiden Zellen zu finden, die durch binäre Zellteilung innerhalb der Lorica mit anschließendem Schlüpfen entstehen. Sie gehen wieder in eine sessile Form über, indem sie eine Lorica bilden und dabei ein stark vakuolisiertes Stadium durchlaufen (asexuelle Vermehrung). Zwei mobile Amöben können fusionieren und unter Karyogamie und mobile Amöben hervorbringen (sexuelle Vermehrung). Damit verfügt "S. grande" über einen sexuellen und zwei asexuelle Vermehrungszyklen, die jeweils mit einem Wechsel von der sessilen in eine mobile Entwicklungsphase verbunden sind. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass "S. grande" trotz ihrer eigentlich sessilen Lebensweise neue Verbreitungsgebiete erschließen kann Die Pigmentierung entspricht der der Chrysophyceen. Die photosynthetische Aktivität ist relativ gering und die Zellen leben obligatorisch mixotroph. Zusätzlich wurden zwei weitere Arten phylogenetisch untersucht und ihre Verwandtschaft zu den Synchromophyceen analysiert. Die molekulare Analyse des 18S RNA Gens der beiden Arten "Chrysopodocystis socialis" und "Guanchochroma wildpretii" zeigen zwar eine hohe Gemeinsamkeit mit den Synchromophyceen, so dass sie in einem gemeinsamen Clade geführt werden müssen, allerdings besitzen sie keine Plastidenkomplexe. Es wurde ein Vorschlag zur phylogenetischen Entwicklung der Plastidenkomplexe zur Diskussion gestellt.

 
 

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