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Kortikale Mechanismen anhaltender Aufmerksamkeit im menschlichen Tastsinn

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2007 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 51544387
 
Das menschliche Gehirn ist täglich mit einer Vielzahl von sensorischen Eindrücken konfrontiert. Um kohärentes und adaptives Verhalten zu ermöglichen, muss das Gehirn limitierte Verarbeitungskapazitäten auf relevante Stimuli fokussieren. Die bisherige Forschung beschäftige sich vornehmlich mit Aufmerksamkeitsmechanismen in der visuellen und auditiven Modalität. Unser Wissen über die Mechanismen der Aufmerksamkeit in der Somatosensorik ist sehr limitiert, da es nur eine geringe Anzahl von Arbeiten gibt, die sich mit diesem Thema unter Verwendung mechanischer und nicht elektrische Stimulation beschäftigt haben. Erst in jüngster Zeit wurden vor allem Arbeiten im Zusammenhang mit der crossmodalen Integration von Information aus unterschiedlichen Sinnessystemen veröffentlicht. Die wenigen vorliegenden Arbeiten liefern z.T. widersprüchliche Ergebnisse. Die Zusammenschau legt aber den Schluss nahe, dass die Gesetzmäßigkeiten aufmerksamkeitsbedingter Informationsverarbeitung in der Somatosensorik nicht mit denen aus der auditiven und visuellen Modalität identisch sind. Das vorliegende Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, insbesondere die Mechanismen langanhaltender (sustained) Aufmerksamkeit in der Somatosensorik zu untersuchen. Mithilfe vibrierender Stimuli wird das so genannte steady-state somatosensorisch evozierte Potential (SSSEP) erzeugt, welches die simultane Darbietung von somatosensorischen Stimuli an mehreren Körperteilen erlaubt. Wir waren die ersten die zeigen konnten, dass die Beachtung von Vibrationsstimuli mit einer signifikanten Erhöhung der SSSEP Amplitude einhergeht. Unser Ansatz ist von daher neu und innovativ, da er erlaubt zeitgleich mehrere Orte am Körper zu stimulieren und damit die Verteilung von Aufmerksamkeit und die neuronale Dynamik dieses Prozesses zu untersuchen, während das „System“ mit der Verarbeitung von aktuellen Stimuli beschäftigt ist.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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